... denn schon heute sind Handwerker Mangelware. Für Hausverwaltungen ist es schon heute fast unmöglich, für die unterschiedlichen Gewerke einen Pool an Unternehmen vorzuhalten.
Wir können schon froh sein, wenn der eine oder andere Fachhandwerker für uns Hausverwalter überhaupt noch tätig ist, denn deren Auftragsbücher sind voll und die Erstellung von Angeboten – die dann meist doch nicht beauftragt werden – ist lästig und kostet viel Zeit. Und Zeit haben Handwerksunternehmen einfach nicht mehr. Die Zeiten haben sich drastisch geändert.
Wenn man den Verlautbarungen der Handwerkskammern und den Studien über die Berufswünsche der jüngeren Generationen folgt, wird die Situation absehbar wohl noch schwieriger werden und die oben gestellte Frage kann mit einem „Wohl eher nicht“ beantwortet werden.
Handwerkerleistungen werden in Zukunft ein rares Gut sein und wir werden uns wohl alle in ein paar Jahren noch wünschen, dass es anders gekommen wäre. Doch der Trend ist nun mal da und keiner tut etwas dagegen. Wie auch, denn die Gesellschaft kann ja niemanden zwingen, eine handwerkliche Ausbildung zu machen. Mit den Konsequenzen werden wir leben müssen.
Woran das liegt, sollten wir uns eher fragen. Körperlich anstrengende Tätigkeiten liegen aktuell einfach nicht im Trend und der Nachwuchs möchte es eher ruhig und bequem. Allein das ist nicht verwerflich, denn wer wollte das nicht.
Allerdings ist das Image der „einfachen Tätigkeiten“ in den letzten Jahren nicht gerade verbessert worden. Vielleicht sollten wir den Handwerkern viel öfter den roten Teppich ausrollen, wenn sie bei uns zu Hause etwas reparieren.
Könnte ja helfen, meinen Sie nicht auch?
Michael Friedrich
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