Homeoffice in der Immobilienverwaltung (Teil 3)

Welche digitale Technik ist angemessen?

Für das produktive Arbeiten im Homeoffice hat die Immobilienverwaltung Vorteile, deren Mitarbeiter über Notebooks statt nur Desktop-PCs verfügen. In der Pandemie wird die Flexibilität sehr geschätzt.

1105
Oben hui, 
unten na ja: 
Im Home­office spielt die Kleiderordnung keine Rolle. Die Bürotechnik oberhalb des Tisches sollte jedoch hochwertig sein und flexibles Arbeiten ermöglichen. Bild: Adobestock/Andrey Popov
Oben hui, 
unten na ja: 
Im Home­office spielt die Kleiderordnung keine Rolle. Die Bürotechnik oberhalb des Tisches sollte jedoch hochwertig sein und flexibles Arbeiten ermöglichen. Bild: Adobestock/Andrey Popov

Ein Notebook sollte sowohl im Büro als auch zu Hause mit einer Docking-Station oder einem gut ausgestatteten USB-Hub verbunden werden können. Selbstverständlich sollte sein, dass neben einer Webcam eine externe Tastatur und ein weiterer Monitor zur Verfügung stehen. Gerne auch ein tragbarer USB-Monitor, der ohne eigene Stromversorgung mobiles Arbeiten in der warmen Jahreszeit auch auf der Terrasse ermöglicht. Eine Ausrüstung, die das Arbeiten produktiver und gleichzeitig angenehmer gestaltet.

Ebenfalls lohnt sich definitiv die Investition in ein hochwertiges Headset mit einer Hintergrundgeräusch-Unterdrückung. Die Handhabung ist über den USB-Anschluss unkompliziert. Das integrierte Mikrofon ist wichtig, um den Kontakt mit den Kollegen in hochwertiger Übertragungsqualität pflegen zu können.

Dasselbe gilt für die Kommunikation mit Eigentümern und Mietern, was zu einem wichtigen Thema führt, nämlich der Telefonie an sich. Auch bei immer kürzeren Telefonzeiten und sehr stark zur Entlastung beitragenden Kundenportalen, ist eine passende Lösung für die Kommunikation per Telefon sehr zu empfehlen.

Viel Komfort dank Cloud-Telefonanlage

Bei einer klassischen Telefonanlage kann eine Rufumleitung konfiguriert werden. Aber Achtung: jeder so umgeleitete Anruf beansprucht zwei Leitungen. Dieses Problem entfällt, wenn eine Cloud-Telefonanlage zum Einsatz kommt, die ohnehin viel Komfort bietet. Eine solche Lösung bietet etwa die Einrichtung eines Parallelrufs. Damit kann definiert werden, dass eingehende Anrufe gleichzeitig auf allen oder besser nur bestimmten Endgeräten klingeln − und zwar im Büro oder dem Homeoffice. Damit ist eine Erreichbarkeit unter der Büronummer weltweit möglich, ohne jegliche Weiterleitungskosten, inklusive eines Mobiltelefons als vollwertiger Nebenstelle.

Die Cloud sollte heutzutage ebenfalls den Zugriff auf die Unternehmensdaten unterstützen. In der Vergangenheit, also in der Netzwerk-zentrierten Welt, war der Zugang über VPN (Virtual Privat Network) der Standard. Diese Art der Internetverbindung benötigt eine große Bandbreite.

Eine weitere Konsequenz der wachsenden Cloud-Dominanz ist, dass viele Hausverwaltungen keine neuen Server mehr einsetzen. Wozu auch, wenn sich die Abrechnungssoftware in der Cloud befindet und über eine Lösung wie Microsoft 365 zusätzlich alles lokal verfügbar ist, inklusive der Rechner im Homeoffice?

Was Tablets und Smartphones anbelangt, da wird in vielen Hausverwaltungen nach der „Bring your own device“-Methode (BYOD) gearbeitet. Die Mitarbeiter setzen private mobile Endgeräte auch für betriebliche Belange ein. Das kann funktionieren, wenn Sicherheitsrisiken ausgeschlossen bzw. dem Datenschutz Rechnung getragen wird.

Wenig dramatisch ist es wohl, wenn Bilder einer Objektbegehung mit dem privaten Smartphone aufgenommen werden, um später in der betrieblichen Cloud zu landen. Die psychologische Trennung zwischen privat und betrieblich fällt jedoch schwer, es ist eine unnötige mentale Belastung, wenn hier nicht sauber differenziert wird. Das Gefühl einer erhöhten oder gar ständigen Erreichbarkeit sollte verhindert werden.

Besser ist daher im Zweifelsfalle das Konzept „Corporate Owned, Personally Enabled“ (COPE). Hierbei wird den Mitarbeitern ein betriebliches Gerät auch zur privaten Nutzung überlassen, was nachvollziehbarer Weise mehr zur Motivation beiträgt. Microsoft 365-Lizenzen sind ohnehin durch die mehrfach zulässige Installation regelmäßig überzählig vorhanden, sodass die Kosten sich in Grenzen halten.

Homeoffice in der Praxis

Bereits erschienene Teile lesen Sie auch online:

1. Ein Modell auch für die Nach-Corona-Zeit? (aus IVV 01-02/21)

2. Ein richtig attraktiver Arbeitsplatz sollte es schon sein (aus IVV 03/21)

3. Die angemessene digitale Technik (aus IVV 04/21)

4. Selbstorganisation und die betrieblichen Prozesse (aus IVV 05/21)

5. Eine Chance für burnoutgefährdete Mitarbeiter? (aus IVV 06/21)

6. Teamarbeit und die Sicherstellung des sozialen Austauschs

 

IVV-Ausgaben ansehen, Artikel online lesen
Ausgaben vor- oder nachbestellen

Alexander Haas

Alexander Haas
AnhangGröße
Beitrag als PDF herunterladen282.54 KB

◂ Heft-Navigation ▸

Artikel Welche digitale Technik ist angemessen?
Seite 29
18.10.2021
Was Internet-Portale und Cloud-Anwendungen können
Büro-, Objekt- und Mieterdaten jederzeit abrufen, mit Mietern oder Eigentümern einfacher kommunizieren, Objekte einfacher vermieten – das und mehr versprechen Hausverwalter-Portale. Wer bietet was?
28.1.2022
Umfrage unter 55 Genossenschaften in NRW
In der Neukundenansprache nutzen viele Wohnungsgenossenschaften bereits überwiegend digitale Kanäle. Die Kommunikation mit den Mitgliedern läuft jedoch meist analog ab.
3.11.2022
Interview
Eine Wohnungsanzeige, Hunderte von Bewerberinnen und Bewerbern – das dürfte vielen Unternehmen bekannt vorkommen. Markus Saxen ist Vorstand der Polyestate AG. Das Unternehmen hilft unter anderem der...
9.6.2023
Die Heizung fällt aus, der Fahrstuhl steht still – und die Fenster klemmen. Verwaltern sind diese Meldungen ein Graus. Dann heißt es schnell handeln. Doch es geht auch anders: Am Markt sind Apps...
18.10.2021
Internet als Universaldienst
Mit der Reform des Telekommunikationsgesetzes (TKG) gibt es erstmals ein Recht auf schnelles Internet, und zwar unabhängig vom Wohn- und Geschäftsort. Doch was bedeutet das? Und wie schnell muss das...
28.4.2023
Trotz Hindernissen glauben Unternehmen weiter an den „Energiesprong“
Energetische Sanierung in Serie – für manche ist das der Königsweg, um die klimapolitischen Ziele im Gebäudebestand zu erreichen und trotzdem günstige Mieten zu erhalten. Doch die bisher realisierten...