Versicherungen

Hausratversicherer haftet nicht für alles

Nur wenige Tage nach Abschluss einer Hausrat- und Gebäudeversicherung trat der Ernstfall ein. Die Küche der Versicherten war nach einem Leitungswasserschaden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Versicherung erkannte den Schaden an. Dies reichte dem Geschädigten jedoch nicht aus.

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Bild: Bits and Splits/stock.adobe.com
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Die Küche war in einem desoltaen Zustand: der Boden war feucht geworden, einige elektrische Geräte waren unbenutzbar. Die Versicherung erkannte den Schaden an, beauftragte eine Fachfirma mit der Ausführung der Arbeiten und bezahlte anschließend insgesamt rund 7.500 Euro.

Doch damit war der Geschädigte nicht zufrieden. Er argumentierte, die beauftragte Firma habe schlecht gearbeitet und weitere Schäden verursacht. Deswegen müsse die Assekuranz nun weitere 32.000 Euro leisten.

Diese Argumente überzeugten den zuständigen Zivilsenat des Oberlandesgerichts Nürnberg nicht. Es fehlten die entsprechenden Nachweise. Und selbst wenn das beauftragte Unternehmen Fehler begangen haben sollte, müsse diese selbst dafür aufkommen und nicht der Versicherer.

OLG Nürnberg, Urteil vom 21.03.2022, Az.: 8 U 3825/21

  

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Redaktion (allg.)

Pixabay/ Mohamed_hassan

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