Erneuerbare Energien

Gasheizung raus, Wärmepumpe rein

Ob Gasetagenheizungen oder ein zentraler Heizwärmeerzeuger ersetzt werden müssen: Die Wärmepumpe könnte eine Alternative für den Mehrfamilienhaus-Bestand sein. Den größten Hebel im Gebäude um CO2 einzusparen, hat nun einmal die Heizung. Viele Vermieter, WEG-Verwalter und Eigentümer stehen vor der Herausforderung den Bestand effizienter zu nachen. Die Bundesregierung will die Wärmepumpe ab dem Jahr 2024 zur neuen Standardheizung zu machen, wie gestern auf dem Wärmepumpengipfel bekräftigt wurde.

Die Hersteller von Wärmepumpen sagen logischerweise: Fossil raus, Wärmepumpe rein – einfacher als gedacht. Die Wohnungswirtschaft steht vor großen Herausforderungen.
Die Hersteller von Wärmepumpen sagen logischerweise: Fossil raus, Wärmepumpe rein – einfacher als gedacht. Die Wohnungswirtschaft steht vor großen Herausforderungen.

Dekarbonisierung? Dekarbonisierung!

Die Wärmepumpe sorgt im Idealfall in Kombination mit einer Wohnungsstation für die Wärme- und Warmwasserversorgung ohne Überprüfungspflicht nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und kombiniert dabei die Vorteile von zwei unterschiedlichen Systemen: Sie bietet hohen Warmwasserkomfort mit der Effizienz eines zentralen Wärmeerzeugers und der hygienischen Sicherheit von dezentralen Warmwassersystemen.

Die Wohnungsstation WS-DUO T von Stiebel Eltron optimiert das System noch ein wenig mehr: In der Station ist ein Durchlauferhitzer integriert, der mittels Bypass einen Teil des Warmwassers nacherwärmt. Der Clou: Nicht die komplette Warmwassermenge fließt durch den Durchlauferhitzer, stattdessen wird ein kleiner Teil auf ein höheres Temperaturniveau gebracht, sodass die Mischwassermenge der geforderten Temperatur entspricht. So ist ein komfortabler Wasserdruck gesichert. Zudem ist dank der Wohnungsstation mit dezentraler Trinkwassernacherwärmung eine Absenkung der Vorlauftemperaturen möglich, sodass ein noch effizienterer Betrieb der Wärmepumpenanlage erreicht wird.

Der Einsatz des Ensembles aus Wärmepumpe und Wohnungsstationen beeinflusst übrigens auch die Einstufung des Gebäudes in Sachen Energiestandard (KfW-Einstufung) positiv, sodass ggf. eine höhere Förderung genutzt werden kann. Die Wärmepumpe überzeugt dabei mit einem sehr hohen Deckungsgrad bei der Trinkwassererwärmung. Je nach Ausstattung und gewünschtem Warmwasser-Komfort steigt dieser auf bis zu 90-95 Prozent – bei gleichzeitig hohen Arbeitszahlen.

Die Wärmepumpe kann im effizienten Niedertemperaturbetrieb für die Beheizung der Einheiten sorgen, gleichzeitig wird die Wärme wie üblich für die Warmwasserbereitung genutzt. Dank des integrierten Durchlauferhitzers kann bei der Anforderung von höheren Warmwassertemperaturen kurzzeitig bis zu 60°C warmes Wasser bei einer Durchflussmenge von sieben Litern pro Minute zur Verfügung gestellt werden.

Lüftung nachrüsten: Komfort steigern und Schimmel vorbeugen

Bei einer Modernisierung sollte der Einsatz einer kontrollierten Lüftung immer in Betracht gezogen werden: Neben dem gesteigerten Wohnkomfort verhindert eine kontrollierte Wohnungslüftung Streitfälle wegen Schimmelbildung. Dabei müssen keine aufwändigen Verrohrungen in den Einheiten installiert werden: Dezentrale Pendellüfter wie das LWE 40 von Stiebel Eltron werden in der Außenwand eingebracht und sorgen paarweise und wechselseitig für permanent frische Luft. Dabei werden über 90 Prozent der Wärmeenergie aus der Abluft zurückgewonnen.

Quelle: Stiebel Eltron

weiterlesen:
Der Umstieg von Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe
Hydraulischen Abgleich: Durchflüsse der Heizkörper begrenzen
Wärmepumpen eignen sich für alle Gebäudetypen

Stellungnahme der Herstellerverbände und Elektrohandwerke zum Wärmepumpengipfel der Bundesregierung am 29.06.22:

Das Ziel der Bundesregierung, die Wärmepumpe ab dem Jahr 2024 zur neuen Standardheizung zu machen und damit die Gasheizung in ihrer
aktuellen Rolle abzulösen, ist ambitioniert, aber machbar. Angesichts der in der vorigen Woche ausgerufenen Alarmstufe in der Gasversorgung gilt es jetzt schnellstmöglich die Voraussetzungen für einen großflächigen Wärmepumpen-Hochlauf zu schaffen. Als Grundlage dafür müsse die
Bundesregierung jetzt klare gesetzliche Rahmenbedingungen vorbereiten. Regulatorische Hemmnisse bei der Installation von Wärmepumpen müssen beseitigt und bürokratische Hürden abgebaut werden.

Die Wärmepumpen-Offensive birgt Chancen: Es geht um neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze im deutschen Mittelstand, häufig im ländlichen Raum, es geht um die Zukunft des SHK- und Elektrohandwerks mit ihren 100.000, häufig familiengeführten Betrieben, es geht um eine sichere, sozialverträgliche und mit den Klimazielen vereinbare Wärmeversorgung. Nicht zuletzt geht es auch darum, sich schnellstmöglich von Importabhängigkeiten zu lösen und stattdessen stärker auf heimische Wertschöpfung zu setzen.

Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP), Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), ZVEI e. V.

Auch die die TGA/SHK-Branche begrüßt die Wärmepumpen-Offensive

Die Hersteller ergreifen Maßnahmen, um Produktionskapazitäten zu erweitern und Wärmepumpen so weiterzuentwickeln, dass deren fachgerechte Installation vereinfacht und verkürzt wird. Die Steuerung und Regelung von Wärmepumpen soll einfacher und effizienter werden. Die Hersteller werden sich verstärkt dem Thema Einbau von Wärmepumpen im Gebäudebestand widmen und entsprechende Systeme anbieten.

Das Fachhandwerk erarbeitet gemeinsam mit weiteren relevanten Akteuren die Konzepte zur Dynamisierung von Wärmepumpeninstallationen und Kundenberatungen. Mitentscheidend sind hierbei die Qualifizierung von Fachkräften, attraktive und zukunftssichere Arbeitsplätze und -bedingungen sowie die (Neu-)Ausrichtung von Betrieben weg von fossilen Heizungssystemen hin zu Wärmepumpensystemen im Kontext der 65%–EE Vorgabe. Das Handwerk wird Konzepte entwickeln und zeitnah im Markt anwenden, um Kunden im Rahmen seiner Dienstleistungen zum effizienten Einsatz von Wärmepumpen zu beraten. Die Verbraucherzentralen werden ihre bestehende Beratung zu Wärmepumpen weiter ausbauen.

Absichtserklärung als PDF anschauen (siehe unten)
Unterzeichner, 29.06.22: BMWK / BMWSB / BDEW / BEE / BFW / BDH / BWP / Daikin / dena / Dimplex / Fraunhofer Gesellschaft / GdW / Haus und Grund / IG Metall / Stiebel Eltron / Thermondo /Vaillant Deutschland GmbH / Viessmann / VKU / VZBV / Wolf GmbH / ZIA / ZVEI / ZVEH / ZVSHK

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