KfW-Förderung innerhalb eines Tages vergeben
Anfang April hatte das Bundeswirtschaftsministerium angekündigt, dass ab dem 20. April wieder neue Anträge bei der KfW für die „Effizienzhaus/Effizienzgebäude 40“ gestellt werden könnten. Die Neubauförderung für Wohn- und Nichtwohngebäude im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sei in dieser Form bis zum 31. Dezember 2022 befristet und es stehe ein Budget von einer Milliarde Euro für die Neubauförderung zur Verfügung. Durch eine Vielzahl von Förderanträgen war das begrenzte Budget bereits am Vormittag des 20. April vergeben.
Förderung nur noch mit Qualitätssiegel „Nachhaltiges Bauen“
Seit diesem Zeitpunkt gilt die Stufe 2 der Neubauförderung im Programm EH 40-Nachhaltigkeit (EH/EG 40 NH), aber mit anspruchsvolleren Konditionen. Das Programm EH/EG 40-Nachhaltigkeit ermögliche eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Die Stufe 2 der Neubauförderung läuft bis Ende 2022. Als dritter und finaler Schritt der Neuausrichtung der Neubauförderung sei ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ vorgesehen, erklärt das Bundeswirtschaftsministerium. Dieses Programm werde insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die Details werden von der Bundesregierung derzeit erarbeitet.
Für Investoren und Bauherren setzt sich mit den erschwerten Förderbedingungen die Zeit der Planungsunsicherheit fort. Bereits am 24. Januar waren alle Programme der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) noch vor der ursprünglichen Frist gestoppt worden. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hatte im Deutschen Bundestag die Vollbremsung bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) verteidigt. Bei der Regierungsbefragung durch das Parlament am 26. Januar begründete Habeck das abrupte Vorgehen mit einem „beispiellosen Antragsboom“ aufgrund der Ankündigung der vorigen Bundesregierung, dass die Förderung Ende Januar 2021 auslaufen würde.
„Unter diesen Bedingungen ist bezahlbares Bauen unmöglich“
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen spricht von einem „zweiten Fiasko mit Ansage“. Es sei vollkommen klar gewesen, dass die vorgesehene eine Milliarde Euro angesichts des riesigen Bedarfs niemals ausreichen würde. Planungssicherheit und Verlässlichkeit seien in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit wichtiger denn je. Leider sei das Gegenteil der Fall. „Unter den aktuellen Bedingungen ist bezahlbares, klimaschonendes Bauen schlicht unmöglich“, kommentierte GdW-Präsident Axel Gedaschko, die nur einen Tag lang währende Förderung. (Red.)