Nach fünfzigjährigen Nutzungszeiten lägen Wohngebäude aus Holz und Mauerwerk in Bezug auf die CO2-Bilanz in etwa gleichauf. Im Ranking aller Massivbaustoffe erweise sich Leichtbeton als nachhaltig – unter anderem dank seiner energiearmen und ressourcenschonenden Produktion. Dies stellte Professor Carl-Alexander Graubner von der TU Darmstadt in einem Fachforum der Firma KLB Klimaleichtblock GmbH fest.
Nutzungsphase eines Wohngebäudes dominiert seine Ökobilanz
Eine aktuelle Studie der Life Cycle Engineering Experts (LCEE, Darmstadt) zeigt jetzt, dass bei einer Betrachtung über den kompletten Lebenszyklus die Bauweise in Bezug auf die Ökobilanz nicht ausschlaggebend ist: „Die Ökobilanz von Wohngebäuden wird weitestgehend von der Nutzungsphase dominiert“, erklärte Professor Carl-Alexander Graubner. „Während Massiv- und Holzbauweise im CO2-Vergleich nach 50 Jahren nahezu gleichauf liegen, hat Mauerwerk nach einem Lebenszyklus von 80 Jahren sogar die Nase ein wenig vorn.“
In der Langzeitbetrachtung punktet massives Mauerwerk zusätzlich mit Wärmespeichereffekten. So können Hausbewohner jährlich bis zu zehn Prozent Heizenergie einsparen.
Umweltfreundliches Bauen beginnt bei der Rohstoffgewinnung
Die Leichtbeton-Herstellerwerke der KLB-Vertriebsgesellschaft tragen den benötigten Rohstoff Bims im nahegelegenen Neuwieder Becken nur an Stellen ab, wo eine Rekultivierung erfolgen kann. Kurze Transportwege ermöglichen zudem eine hohe CO2-Ersparnis. Um den Nachhaltigkeitsgedanken auch bei der Produktion weiterzuführen, wird in den Werkshallen für die richtigen Rahmenbedingungen gesorgt. Denn die Maschinen zur Waschung des Rohstoffes und Herstellung der Leichtbetonsteine benötigen eine weitere Ressource – Energie. Strom, der bisher mithilfe leistungsfähiger Photovoltaik-Anlagen auf den Werksdächern in erheblichen Anteilen selbst erzeugt wurde.
Seit 2020 decken die Werke auch den restlichen Bedarf über Ökostrom. Nach ihrer Formung werden die Steine schließlich zur Trocknung im Hochregal gelagert – ganz ohne Energiezufuhr.
Nachhaltige Produktion
Leichtbetonsteine würden eine niedrige Umweltwirkung bei der Herstellung haben und vergleichsweise CO2-Emissionen erzeugen, meint der Geschäftsührer von KLB.
Mit einem Gesamt-Primärenergiebedarf von nur 663 Megajoule pro Kubikmeter Außenwand liegen gefüllte Leichtbetonsteine deutlich unter den Werten von Wettbewerbern anderer Steinarten. Damit erreichen KLB-Steine eine hervorragende Ökobilanz, die vom Institut für Bauen und Umwelt (IBU, Berlin) in Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) schriftlich fixiert ist. Diese setzen sich mit der Herstellung von je einem Kubikmeter des jeweiligen Mauersteins auseinander.
Auch an Recycling gedacht
Der Lebenszyklus eines Baustoffs schließt neben Herstellung, Lagerung, Gebäudeerstellung und Nutzungsphase auch die Entsorgung mit ein. Diese sollte im Bauwesen zunehmend an Bedeutung gewinnen: Denn laut Bundesumweltministerium stammen etwa 54 Prozent des gesamten Abfallaufkommens aus dem Bausektor. Muss ein Gebäude nach jahrzehntelanger Nutzung erneuert oder abgerissen werden, sollte die möglichst vollständige Wiederverwertung des Abbruchmaterials das Ziel sein.
Im Rahmen mehrerer Forschungsvorhaben wird derzeit sowohl vom Bundesverband Leichtbeton, als auch von KLB Klimaleichtblock die Rückführung und Wiederverwertung von Abbruchmaterial bewertet. Das Ziel besteht darin, nicht nur sortenreine Produktionsrückläufe, sondern insbesondere mechanisch aufbereitetes Abbruchmaterial und Reststoffe in den Kreislauf zurückzuführen – und somit den Grundstein für nachhaltige Gebäude zu legen.
Quelle: KLB Klimaleichtblock GmbH
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