Erste Heizkostenabrechnungen für 2022 liegen vor

Überraschung: Kosten für Gas dürften häufig durch Vorauszahlungen abgedeckt sein

Ein Gaspreisschock bleibt vielen Mieterhaushalten vermutlich mit der Betriebskostenabrechnung 2022 noch erspart. Wie eine Analyse des Messdienstleisters ista zeigt, dürften die Energiekosten des Vorjahres im Durchschnitt weitgehend durch die Vorauszahlungen abgedeckt sein. Eine Musterrechnung für 2023 sagt allerdings erhebliche Kostensteigerung voraus.

Quartiere, die mit Gas beheizt werden, dürften in den Abrechnungen 2022 noch vom Preisschock verschont bleiben. Foto: ista
Quartiere, die mit Gas beheizt werden, dürften in den Abrechnungen 2022 noch vom Preisschock verschont bleiben. Foto: ista

Auf der Basis von 157.000 bereits vorliegenden Heizkostenabrechnungen für 2022 geht ista davon aus, dass Mieterhaushalte mit Gasheizung im Durchschnitt mit der Rückerstattung eines kleinen Teils ihrer für 2022 geleisteten Vorauszahlungen rechnen könnten. Die Brennstoffkosten fielen im Vergleich zu 2021 im Schnitt um rund drei Prozent geringer aus. Kostendämpfend wirke ein starker Rückgang des Gasverbrauchs. Bei den ausgewerteten 17.000 Mehrfamilienhäusern sei der Gasverbrauch im vergangenen Jahr um 17 Prozent zurückgegangen, wobei zehn Prozent auf die milde Witterung und sieben Prozent auf sparsames Nutzerverhalten zurückzuführen seien.

Gaskosten sind pro Wohnung um drei Prozent gesunken

Die Brennstoffkosten pro Wohnung seien bei Gas um drei Prozent gesunken. „Die milde Witterung, erhebliche Sparanstrengungen der Verbraucher und die Dezemberhilfe haben die Preissteigerungen im Schnitt mehr als ausgeglichen“, so ista-Chef Hagen Lessing. Wurde die Abschlagszahlung auf Vorjahresniveau bemessen, könnten viele Mieterhaushalte daher mit einer ausgeglichenen Abschlussrechnung oder sogar einer Rückzahlung rechnen. Unter Berücksichtigung der Dezemberhilfe würden durchschnittlich 6,7 Cents für eine Kilowattstunde Erdgas fällig – kaum mehr als im Vorjahr (5,8 Ct/kWh). Aktuell bewege sich der Gaspreis auf den Vergleichsportalen bei etwa 12 Cents pro kWh. „Das aktuelle Preisniveau kommt mit erheblichem Zeitverzug bei den Verbrauchern an. Die Mehrheit bekommt die Preise erst im laufenden Jahr voll zu spüren “, sagt Hagen Lessing. 

Öl- und Fernwärme-Kunden werden stärker zur Kasse gebeten

Weniger Freude dürfte bei Nutzer von Öl- und Fernwärmeheizungen aufkommen, wenn sie in den nächsten Wochen und Monaten die Heizkostenabrechnung 2022 erhalten. Während der Schock bei Fernwärmekunden mit sechs Prozent höheren Brennstoffkosten noch weitestgehend ausbleibe werde, zahlten Ölheizungsnutzer für 2022 im Schnitt 41 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wie werden sich die Heizkosten im Jahr 2023 entwickeln?

Antwort gebe eine Musterrechnung für eine 70-Quadratmeter-Musterwohnung für die drei häufigsten Brennstoffarten. Bei Erdgas rechnet ista auf dem aktuellen Preisniveau von 12 Ct/kWh im günstigsten Fall mit einem Anstieg der Heizkosten um 58 Prozent – vorausgesetzt die Verbraucher bleiben bis Jahresende unverändert sparsam und die Temperaturen milde wie im Vorjahr. In einem weniger optimistischen Szenario komme es zu Mehrkosten von bis zu 116 Prozent – wenn sich etwa Heizverhalten und Witterung auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2021 bewegen. 

Die Musterrechnung für Heizöl zeige einen weiteren Anstieg zwischen 28 und 68 Prozent. Bei Fernwärme können Verbraucher dank Preisbremse mit einer Kostenentlastung zwischen zehn und 31 Prozent rechnen – vorausgesetzt die Preisbremse wirkt für ihren gesamten Heizenergiebedarf. (Red.)

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