Keine Mieterhöhung

Wer gut wirtschaftet hat zufriedene Mitglieder und Mieter

Die Leipziger Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG hält ihre Mieten den herausfordernden Rahmenbedingungen in der Wohnungswirtschaft zum Trotz auch im Jahr 2023 stabil. Im Interesse der Mieter soll es im Jahr 2023 keine Mieterhöhungen im Bestand geben, teilte die Vorständin des Wohnungsunternehmens mit.

Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG wurde 1954 gegründet. Zu ihr gehören fast 8.000 Wohnungen im Bestand, davon über 3.000 im Stadtteil Grünau, sowie eine hauseigene Spareinrichtung. Im Bild: Nelly Keding (links), Vorstandsvorsitzende und Vorstand Wohnungswirtschaft, und Annett Schiele, Vorstand Finanzwirtschaft. FOTO: Anita Volkamer
Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG wurde 1954 gegründet. Zu ihr gehören fast 8.000 Wohnungen im Bestand, davon über 3.000 im Stadtteil Grünau, sowie eine hauseigene Spareinrichtung. Im Bild: Nelly Keding (links), Vorstandsvorsitzende und Vorstand Wohnungswirtschaft, und Annett Schiele, Vorstand Finanzwirtschaft. FOTO: Anita Volkamer

Moderate Mietanpassungen nur nach Modernisierung und Neuvermietung

Die durchschnittliche Nettokaltmiete der rund 8.000 Lipsia-Wohnungen liegt aktuell bei günstigen 5,30 Euro je Quadratmeter, bei den seit 2008 errichteten Neubauten sind es 8,52 Euro je Quadratmeter (Stand: 31.12.2022). Moderate Mietanpassungen werden bei der Genossenschaft allein bei Neuvermietungen und nach Modernisierungen vorgenommen.

Eine Garantie für die Zukunft könne die Wohnungsgenossenschaft allerdings nicht geben. Es gelte die Liquidität des Unternehmens zu sichern und die nötigen Ausgaben für den Qualitätserhalt der Wohnungen und des Wohnumfeldes zu stemmen.

Energiekosten: Niemand soll seine Wohnung verlieren

Ebenfalls im Interesse ihrer Mitglieder und Mieter sieht sich die Lipsia gezwungen, die Vorauszahlungen für die Heiz- und Betriebskosten für 2023 anzuheben, um dem allgemein drastischen Preisanstieg vor allem im Bereich der Wärmeversorgung entgegenzuwirken. Mit einberechnet in die Vorauszahlungen sind bereits die staatlichen Entlastungen in Form der Energiepreisbremsen, sodass der Anstieg etwas gedämpft ausfalle. Zugleich versichert die Lipsia, dass 2023 niemand wegen Geldmangels seine Wohnung verlieren soll. „In dieser schweren Situation werden wir für kritische Einzelfälle gemeinsam eine Lösung suchen. Die Mitglieder wohnen bei uns sicher“, so Annett Schiele, Finanzvorstand.

Energetische Sanierung im Fokus

Mehr als acht von zehn Wohnungen der Lipsia werden mit Fernwärme beheizt (83 Prozent). Auf den Energieträger Erdgas sind allerdings noch 14 Prozent der Einheiten im Bestand angewiesen, drei Prozent werden zudem über eine Kombination aus Erdgas und Solarthermie versorgt. Diese gasbeheizten Objekte – etwa im Süden Leipzigs sowie in Gohlis, Kleinzschocher und Anger-Crottendorf – stehen zukünftig energetisch im Fokus der Genossenschaft.

Größtes Einzelprojekt ist in diesem Jahr die Modernisierung der Liliensteinstraße 41-47 mit 48 Wohnungen im Grünauer Wohnkomplex 8 (WK 8), dem letzten unsanierten Objekt im Bestand. Die Lipsia wird hier unter anderem die Stränge sanieren, die Bäder modernisieren, die Fassade instand setzen, neue Fenster einbauen und die oberste Geschossdecke und die Kellerdecke dämmen. „Unser Ziel ist darüber hinaus, endlich mit unserem projektierten Neubauvorhaben in der Brackestraße, ebenfalls im Grünauer WK 8, zu starten. Die endgültige Entscheidung dazu werden wir aber erst im Frühjahr treffen können“, berichtet Nelly Keding. Für den Neubau stehen in 2023 zusätzliche 5,3 Millionen Euro bereit.

Ambitioniertes Investitionsprogramm

Das schwierige Marktumfeld bremst die Investitionsbereitschaft der WG „Lipsia“ eG nicht. Das Unternehmen, das zu den großen Vermietern in Leipzig gehört und als einziges im Ort über eine eigene Spareinrichtung verfügt, investiert im Jahr 2023 insgesamt 13,8 Millionen Euro in die Aufwertung, Werterhaltung und Modernisierung seiner Wohnungen und deren Umfeld. Davon fließen allein 6,4 Millionen Euro in den Nachbezug, also in die Wiederaufbereitung leerstehender Wohnungen. Aktuell beträgt der Leerstand 4,48 Prozent (Stand: 31.12.2022).

Quelle: "Lipsia" eG

 

 

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