Studie "Wohnen in Deutschland 2020"

Wohnungsbau hinkt Bevölkerungswachstum hinterher

Die Bevölkerung ist im Zeitraum von 2011 bis  2019 um 2,8 Millionen Menschen gewachsen. Fast ein Viertel des gesamten Bevölkerungszuwachses entfällt auf die Millionenstädte Berlin, Hamburg, München und Köln. Der Anteil der Bevölkerung, die im städtischen Raum lebt, stieg in dem Zeitraum von 60,6 Prozent auf 61,4 Prozent. Beim Wohneigentum bleibt Deutschland Schlusslicht in Europa

Das Preiswachstum bei Wohnimmobilien hielt in den zurückliegenden Quartalen unverändert an: Gegenüber dem dritten Quartal 2019 stiegen die Preise deutschlandweit im Durchschnitt um 7,1%. (Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp). BILD: FOTOLIA/JiSign
Das Preiswachstum bei Wohnimmobilien hielt in den zurückliegenden Quartalen unverändert an: Gegenüber dem dritten Quartal 2019 stiegen die Preise deutschlandweit im Durchschnitt um 7,1%. (Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp). BILD: FOTOLIA/JiSign

Nur 45 Prozent der deutschen Haushalte wohnen in den eigenen vier Wänden

Im Osten der Bundesrepublik sind es 36 Prozent und im Westen 48 Prozent. Die Wohneigentumsquote ist regional stark differenziert und in ländlichen Räumen und kleineren Gemeinden deutlich höher. In Kleinstädten bis zu 20.000 Einwohnern liegt die Wohneigentumsquote bei 58 Prozent, in Großstädten ab 100.000 Einwohnern ist sie mit nur gut 30 Prozent deutlich geringer.

Ein ganz wesentlicher Grund für die geringe Eigentumsquote ist die mangelnde Bautätigkeit. Lediglich 83 Prozent beträgt diese im Vergleich zum Wohnungsbaubedarf auf Deutschland gesehen. In der Großstadt Köln beispielsweise liegt die Quote sogar unter 50 Prozent. Schlusslicht ist die Stadt Speyer mit gerade einmal 21 Prozent.

Mangelnde Bautätigkeit und schrumpfende Regionen

Während Hamburg und Düsseldorf vergleichsweise gut positioniert seien, haben Stuttgart und Köln große Probleme, den Bedarf zu decken, teilten die Autoren der Studie "Wohnatlas Deutschland 2020" mit. Gleichzeitig müsse darauf geachtet werden, schrumpfende Regionen durch Leerstände und fehlende Infrastruktur nicht zu benachteiligen.

Die Effekte aus dem Wohnungsgipfel 2018 seien bislang ausgeblieben. Angesichts des Zuzugs in die Boomregionen und der damit verbundenen großen Nachfrage, des auf der anderen Seite knappen Angebots, der historisch niedrigen Finanzierungskonditionen sowie der viel zu geringen Bautätigkeit könne von einem Vorhandensein oder gar Platzen einer Immobilienblase derzeit keine Rede sein.

Detaillierte Informationen zu den Region sind hier interaktiv abruf- und und vergleichbar. Hier gibt es auch die Sparda-Studie "Wohnen in Deutschland 2020" zum Download.

TEIL 1 "Immobilienmarkt trotz Corona-Pandemie robust" - Fragestellungen und Ergebnisse aus der Studie "Wohnen in Deutschland - Unterschiede zwischen Stadt und Land".

Über die Studie

"Wohnen in Deutschland 2020 - Unterschiede zwischen Stadt und Land" ist eine Studie des Verbandes der Sparda-Banken e.V., die mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und seiner Beratungsgesellschaft (IW Consult) durchgeführt wurde. Sie stellt eine Anschlussstudie zur dritten Sparda-Studie "Wohnen in Deutschland 2019" dar und betrachtet insbesondere die dort angelegten Fragen hinsichtlich der Unterschiede und Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land sowie die Effekte der Corona-Pandemie auf den Immobilienmarkt.

Quelle: Verband der Sparda-Banken

lesen Sie auch den ersten Teil zur Studie "Immobilienpreise in den Metropolen, in den ländlichen Regionen, Gründe für Eigentum auf dem Lande"

 

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