Vereint Brüder zur Sonne
Die „Initiative Wohnen 2050 – klimaneutral in die Zukunft“ richtet sich an alle Wohnungsunternehmen in Deutschland – egal welcher Größenordnung – und strebt ein umweltpolitisches Bündnis der gesamten Branche an. Neben der strategischen Kooperation und einem fachlich-inhaltlichen Abgleich von bereits Erreichtem und Einzelmaßnahmen steht die Kommunikation mit Branchenvertretern und politischen Entscheidern über finanzielle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zur Erreichung der Vorgaben im Mittelpunkt.
Solide Basis: Zielvereinbarung mit dem Land Hessen
Orientierung und Richtwerte bietet der Unternehmensgruppe dabei die vom Land Hessen verabschiedete „Zielvereinbarung für einen klimaneutralen Gebäudebestand 2050“. Als Unterzeichnerin dieser Übereinkunft übernimmt die größte hessische Wohnungsbaugesellschaft eine Vorbildfunktion. Schon Anfang des Jahres erfolgte der Beitritt zur Allianz für Entwicklung und Klima, einem Bündnis des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Mit der „Initiative Wohnen 2050“ geht der Konzern einen weiteren Schritt auf dem schon seit über fünf Jahren eingeschlagenen Weg der Nachhaltigkeit.
Die eigene Umsetzung der Zielvereinbarung Klimaschutz wird parallel stringent verfolgt: Die NHW plant im Jahr 2020 erstmals, vier Wohngebäude mit rund 100 Wohnungen so zu modernisieren, dass in der Wärmeversorgung ausschließlich strombasiert regenerative Energien zur Anwendung kommen. Die Gebäudehülle entspricht ungefähr einem Neubaustandard. Dieses Projekt ist wesentlich, um den Weg in eine rein erneuerbare Wärmeversorgung in der Modernisierung auszutesten und so wichtige Erkenntnisse für die Standardisierung zu erhalten. So soll der Primärenergiebedarf um über 80 Prozent reduziert werden. Nach Abschluss der Maßnahmen werden die vier Gebäude einen Primärenergiebedarf vorweisen, der rund 40 Prozent unter dem gesetzlich geforderten Neubaustandard der Energieeinsparverordnung (EnEV) liegt. Dieser wird zu 100 Prozent regenerativ gedeckt. Der CO2-Ausstoß soll von 69 auf 13 kg CO2/m2a gesenkt werden.
Initiative für CO2-neutrales Bauen und Wohnen
Besonders kleinere und mittelgroße Wohnungsbauunternehmen sollen vom Know-how und den Erfahrungen des hessischen Vorreiters profitieren. Dr. Thomas Hain, Leitender Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte|Wohnstadt, erläuterte bei der Präsentation in München die Motivation zur Gründung der Initiative: „Die gesetzgebenden Akteure haben die Aufgabenstellung bis 2050 für uns klar formuliert. Eine Herausforderung für unsere ganze Branche – für die es jedoch bisher keinen Leitfaden und schon gar kein Patentrezept gibt. Wenn viele Unternehmen die Aufgabe schultern, alle an einem Strang ziehen und auch die Bundes- und Landespolitik unterstützend tätig ist, dann wird das Endergebnis für alle Beteiligten äußerst positiv ausfallen.“
Unterstützung durch die Branchenverbände
Als erste Unterstützer haben der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) und der Verband der Südwestdeutschen Wohnungsindustrie (VdW Südwest) dem Klimaschutz-Engagement der Unternehmensgruppe ihre volle Unterstützung zugesichert.
Nachhaltigkeitsansatz stetig ausbauen
Bereits seit 2014 verfolgt die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte| Wohnstadt eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Sie gehört damit innerhalb der Immobilienbranche in Deutschland zu einem kleinen Kreis, der schon frühzeitig nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) berichtete. Um der Bedeutung des Nachhaltigkeitsansatzes in der Praxis gerecht zu werden, wurde im Unternehmen selbst frühzeitig ein eigenes Managementsystem aufgebaut. Als Nachhaltigkeitsbeauftragter steht an dessen Spitze bis heute Felix Lüter. Sein Team verantwortet alle Aktivitäten und dokumentiert diese in jährlichen Nachhaltigkeitsberichten. Als einer der Ideengeber der „Initiative Wohnen 2050“ ist er zugleich Ansprechpartner für potenzielle neue Mitglieder.
Mehr Informationen: www.iw2050.de
(Lesen Sie auch das Interview zum Thema auf Seite 27.)
Heike Schmitt
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