Quartalszahlen der Heizungsindustrie

Schnell noch eine neue Gasheizung einbauen

Das vom Klimaschutzministerium angestrebte Verbot des Einbaus neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 muss noch durch den Bundestag. Allein die Möglichkeit eines Verbots sorgt für einen boomenden Verkauf von Gasheizungen.

 

Neue Heizungen werden in Deutschland derzeit sehr stark nachgefragt. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mitteilt, wuchsen die Verkaufszahlen im Wärmeerzeuger-Markt im ersten Quartal 2023 um insgesamt 38 Prozent auf 306.500 verkaufte Anlagen. Besonders stark ist der Boom bei den Verkäufen von Wärmepumpen, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 111 Prozent gestiegen sind.

Gasheizungen legen um 14 Prozent zu

Auch Gasheizungen legten im ersten Quartal um 14 Prozent zu, nachdem sie im Vorjahr um acht Prozent zurückgegangen waren. Ölheizungen konnten ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln – allerdings haben sie mit 21.500 verkauften Anlagen nur einen Marktanteil von sieben Prozent. Pellets hingegen verloren Marktanteil und mussten einen Rückgang von 11 Prozent hinnehmen. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie kritisiert die massive Kürzung der staatlichen Förderung seit August, die dafür verantwortlich gemacht wird.

Absatz von Holzheizungen durch strengere Regularien gebremst

Pellet- und andere Holzzentralheizungen werden nur noch mit einem Basis-Fördersatz von zehn Prozent bezuschusst und müssen zudem mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe kombiniert werden. Für den Feinstaubausstoß gilt ein strengerer Grenzwert (2,5 mg/m³). Der Innovationsbonus wurde gestrichen. Mit mindestens 81 Prozent müssen Pelletheizungen einen höheren jahreszeitbedingten Raumheizungsnutzungsgrad (ETAs) als bislang (78 Prozent) erbringen.

Der Hauptgeschäftsführer des BDH, Markus Staudt, erklärt: „Wir sind besorgt wegen des Ungleichgewichts beim Wachstum. Während die Wärmepumpen-Hersteller am Limit arbeiten, gibt es noch großes Potenzial bei der Biomasse, die als klimaneutraler und erneuerbarer Energieträger ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende leisten kann“, so Staudt weiter.

Verband rechnet mit Wachstum von über zehn Prozent

Bei der künftigen Marktentwicklung in der Heizungsbranche blieben die unsteten Energiepreise mit eher steigender Tendenz ein wichtiger Faktor. Hohe Inflation und steigende Zinsen können zudem zu einer Verringerung der Kaufkraft führen. Ein weiteres Hemmnis stellt der Markt-Einbruch beim Neubau von Gebäuden dar. Trotzdem erwartet der BDH beim Absatz von Wärmeerzeugern ein anhaltendes Wachstum von deutlich über zehn Prozent, an dem die Wärmepumpen den größten Anteil haben werden. (Red.)

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