Nach Angaben Uwe Glock, Präsident des BDH Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie wuchs der Heizungsmarkt in Deutschland um 13 Prozent. Glock bezeichnet das Klimapaket der Bundesregierung als vollen Erfolg für den Klimaschutz im Gebäude. „Hiervon profitierten die Top-Runner des Jahres 2020, die Wärmepumpe und die Holzwärme, mit hohen Wachstumsraten aufgrund der Förderung“, fügt Glock hinzu. Der Verband stellt darüber hinaus den überproportional gewachsenen Anteil der Investitionen in Brennwerttechnik, gekoppelt mit Solarthermie in den Vordergrund.
Renaissance der Solarthermie
Auch die Renaissance der Solarthermie sei auf das seit Anfang 2020 laufende Förderprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ zurückzuführen. Davon zeigt sich auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) überzeugt und lobt die Förderpolitik der Bundesregierung. Die Installation von Solarheizungen habe im vergangenen Jahr einen kräftigen Aufschwung erlebt. Mit einem Plus im deutschen Markt von 26 Prozent und 643.500 m² neu installierter Solarkollektorfläche konnte der Abwärtstrend der vergangenen Jahre gestoppt und eine Trendwende eingeleitet werden. 2020 wurden rund 83.000 neue Solarwärmeanlagen installiert, gegenüber rund 71.000 im Vorjahr. Auch die durchschnittliche Größe der Solarthermie-Systeme habe zugenommen. Insgesamt steige die Summe der installierten solarthermischen Anlagen damit auf rund 2,5 Millionen Stück. Das teilten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Förderprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ zeigt Wirkung
Als ursächlich für den positiven Trend sehen die beiden Verbände vor allem die zu Beginn des Jahres 2020 in Kraft getretene und deutlich verbesserte Förderkulisse „Heizen mit erneuerbaren Energien“ im Rahmen des Klimapakets. Das Programm fördert unter anderem die Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und einer solarthermischen Anlage mit einem Höchstsatz von 40 Prozent. „Das Förderprogramm ist ein voller Erfolg für den Klimaschutz“, betont der BDH-Präsident Uwe Glock. Mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele komme es nun darauf an, dass die Durchfinanzierung der Förderung sichergestellt werde.
„Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Das Geschäftsklima in der Solarbranche befindet sich auf dem höchsten Stand seit über zehn Jahren. Im vierten Quartal registrierten wir sogar ein Absatzplus von fast 50 Prozent. Die Nachfrage nach Solarzuschüssen hat sich zuletzt verdreifacht. Der Trend zum solaren Heizen wird auch in diesem Jahr anhalten“, zeigt sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zuversichtlich.
Mehr Wärmepumpen auch im Bestand
Auch der Bundesverband Wärmepumpe ist mit dem Geschäftsverlauf zufrieden. Besonders erfreulich sei, dass Wärmepumpen zunehmend auch in Bestandsgebäude eingebaut werden. Aus den vorliegenden Zahlen der BAFA-Förderanträge lasse sich ableiten, dass ein Viertel der 2020 abgesetzten Wärmepumpen, also ca. 30.000 Anlagen, im Austausch für eine alte Ölheizung verbaut wurden. Mit insgesamt knapp über einer Million installierter Heizungswärmepumpen liege Deutschland im internationalen Vergleich jedoch nach wie vor weit zurück. Bei 21 Millionen Heizungssystemen sei der Weg zur Klimaneutralität im hiesigen Gebäudesektor noch weit. Für die Erreichung der Klimaziele müsste laut aktuellen Klimastudien (BDI, Agora) die zweite Million Wärmepumpen bereits im kommenden Jahr installiert sein.
Kräftige staatliche Zuschüsse im Rahmen des Gebäude-Energie-Gesetzes
Seit Januar 2021 hat die Bundesregierung sämtliche Förderungen für energieeffiziente Gebäude und klimafreundliche Heizungen in der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengeführt. Die im vergangenen Jahr deutlich angehobenen Fördersätze behalten ihre Gültigkeit. Wird beispielsweise eine bestehende Heizungsanlage mit einer Solarthermie-Anlage nachgerüstet, erhält der Betreiber einen Zuschuss von 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Wird ein alter Ölkessel gegen eine effiziente Gas-Solar-Heizung getauscht winkt eine Förderung von 40 Prozent der Anschaffung und Installationskosten. Gleichzeitig dürfte die Nutzung fossiler Energieträger immer teurer werden, als Folge jährlich steigender CO2-Mindestpreise. (
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So investieren Sie jetzt in Neue Energien (Artikel zur Bundeförderung effiziente Gebäude (BEG) vnb
Redaktion (allg.)

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