Klimaschutz im Gebäudesektor

"Gasheizungen seien keine Lösung mehr"

In der Debatte um Öl- und Gasheizungen hat die Bundesministerin für Bauen und Wohnen, Klara Geywitz (SPD), die Notwendigkeit unterstrichen, schnell umzurüsten. Für den Schutz des Klimas gebe es im Gebäudebereich zwei große Stellhebel: nachhaltigere Baumaterialien und das Heizen.

BILD: ADOBESTOCK/ smuki
BILD: ADOBESTOCK/ smuki

Umstellung der Heizungsflotte jetzt angehen

Bei der Frage der Umstellung von Alt auf Neu, von Kohle und Gas auf umweltfreundlichere Heizungsarten, müsse man alle in Frage kommenden Alternativen zusammendenken, sagte die Ministerin im rbb24 Inforadio am Dienstag. Gasheizungen seien aber keine Lösung mehr.

Die Ministerin verwies auf Förderungen für die Umrüstung und gab sich zuversichtlich, dass beispielsweise Wärmepumpen bald nicht mehr so teuer sind: "Die Hersteller bauen die Kapazitäten aus, sodass ich auch davon ausgehe, dass es preiswerter wird. Wenn wir die erneuerbaren Energien stark ausbauen, haben wir auch da das Potenzial für preiswerten Strom." Außerdem gehe sie davon aus, dass es in Zukunft viele hybride Lösungen geben wird: "Das heißt, dass man durchaus noch eine Gastherme hat, aber dann additiv noch etwas anderes, was mit erneuerbaren Energien betrieben wird."

Ein gemeinsamer Referentenentwurf des Bau- und des Wirtschaftsministeriums sieht vor, dass ab 2024 keine Öl- und Gasheizungen mehr in Neubauten eingebaut werden dürfen. Der FDP geht das zu weit.

Das ganze Interview zum Nachhören auf rbb24 Inforadio.

Prognose zur Treibhausgasbilanz 2022 des Umweltbundesamtes

Im Jahr 2022 sind die Treibhausgasemissionen Deutschlands leicht um 1,9 Prozent gesunken. Die Zielwerte des Bundesklimaschutzgesetzes (KSG) sind damit zwar in Summe eingehalten, allerdings gibt es einen bedeutenden Anstieg beim Energiesektor: Dieser weist 10,7 Millionen Tonnen mehr auf als 2021 und liegt bei rund 256 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Grund ist, dass trotz den Einsparungen beim Erdgas ein vermehrter Einsatz vor allem von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung die Emissionen steigen lässt.

Die gute Nachricht: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien konnte das dämpfen, sie stieg um neun Prozent gegenüber 2021. Der Energiesektor kann seine Jahresemissionsmengen für 2022 von 257 Millionen Tonnen daher knapp einhalten.

Die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen dagegen wieder über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen. Das geht aus den aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die heute vorgestellt wurden.

Bei den Gebäuden kam es 2022 zu einer Emissionsminderung von knapp sechs Millionen Tonnen CO-Äquivalenten (minus 5,3 Prozent) auf rund 112 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten. Trotz dieser Emissionsminderung überschreitet der Gebäudesektor, wie bereits im Vorjahr, die erlaubte Jahresemissionsmenge gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz, die bei 107,4 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten liegt.

Die Emissionsreduzierung liegt auch im Gebäudesektor wesentlich in den gestiegenen Energiepreisen begründet, welche zu einer Einsparung der Energieeinsätze führte. Die milde ⁠Witterung⁠ unterstützte diese Einsparung. Lediglich die Absätze von leichtem Heizöl stiegen 2022 um rund neun Prozent an, um die Lagerbestände nach den geringen Heizölkäufen 2021 wieder aufzufüllen, auch in Erwartung einer möglichen Energiekriese.

Umweltbundesamt, Treibhausgasemissionen 2022

Aktuelle Daten zu den Erneuerbaren Energien

Neben dem Wachstum der erneuerbaren Energien im Stromsektor haben die erneuerbaren Energien in 2022 auch zur Wärmeerzeugung verstärkt beigetragen. So stieg die absolute Menge an Bioenergieträger, Solarthermie und mittels Wärmepumpen nutzbar gemachter Umweltwärme im Vergleich zum Vorjahr leicht an (plus ein Prozent). Aufgrund des milden Wetters war gleichzeitig der Wärmebedarf auch deutlich geringer als in den Vorjahren. Dies schlägt sich in einem deutlichen Anstieg des Anteils erneuerbarer Wärme am gesamten Wärmebedarf nieder, er stieg von 15,8 auf 17,4 Prozent.

Der Wärme- und Kältebereich steht für etwa die Hälfte des gesamten deutschen Energieverbrauchs – die Steigerung der Energieeffizienz und die Umstellung auf erneuerbare Energieträger ist deshalb für Energiewende und Klimaschutz von zentraler Bedeutung.

Quelle: Umweltbundesamt, 15.03.2023

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