Stadtentwicklung und Wohnraumförderung

Grundstücke für den Wohnungsbau smart ermitteln

In vielen Stadtteilen gibt es Potentiale für zusätzlichen Wohnraum: ob Baulücken oder für eine Nachverdichtung geeignete Flächen, die bisher noch nicht für Wohnbebauung genutzt wurden, oder größere Brachflächen. Sie alle können Optionen bieten für ein zukünftiges, neues Zuhause. Für die "smartere" Erfassung solcher Flächen hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) das Modellprojekt Baupotentialregister gestartet.

Kleine Baulücken, große Baulücken, brachliegende Flächen innerstädtisch oder am Rande einer Kommune - alle sollten einheitlich erfasst werden, um sie einer potenziellen Bebauung zuzuführen. BILD: Adobestock/ Thomas Aumann
Kleine Baulücken, große Baulücken, brachliegende Flächen innerstädtisch oder am Rande einer Kommune - alle sollten einheitlich erfasst werden, um sie einer potenziellen Bebauung zuzuführen. BILD: Adobestock/ Thomas Aumann

Brachflächen bieten Baupotential

Die Ermittlung von nicht bebauten Flächen und Baulücken ist bisher meist ein kleinteiliger und aufwändiger Prozess. Einige Länder und Regionen stellen daher den Kommunen entsprechende digitale Angebote zur Registererstellung zur Verfügung. Die Erfassung und Bewertung von Baupotentialen mittels KI- und Fernerkundungsmethoden stellt einen weiteren wichtigen Baustein für eine effektive Stadtentwicklung und Wohnraumförderung dar.

Um diese Entwicklung gerade im Bereich der dringend benötigten Wohnraumflächen zu unterstützen, soll durch das ‘Modellprojekt Baupotentialregister‘ erprobt werden, ob und wie durch die Verwendung KI-gestützter oder mit Hilfe automatisierter Erhebungsverfahren gewonnener Daten die Erstellung und Pflege von Baupotentialregistern erleichtert werden kann.

Zahlreiche Städte und Gemeinden verfügen bereits über Grundlagenerhebungen, ein Monitoring zu ausgewiesenen Wohnungsbauflächen und Innenentwicklungspotentialen oder über Baulückenkataster. Digitale Baupotentialregister knüpfen daran an. Ziel ist es, Informationen zu bebaubaren Grundstücken in einer digitalen Plattform für den Wohnungsbau zusammenzuführen und weitgehend automatisiert zu aktualisieren: Hierzu zählen beispielsweise die Erschließungssituation und Angaben zur maximal möglichen Bebauung, etwa aufgrund von Festsetzungen aus Bebauungsplänen oder der umgebenden Bebauung.

Bereits 19 Kommunen erhielten einen Förderbescheid

Der Förderaufruf für das Modellprojekt erfolgte im Sommer 2024 und richtete sich an Kommunen und Landkreise mit erhöhtem Wohnraumbedarf bzw. angespannten Wohnungsmärkten. Insgesamt 19 Kommunen hatten daraufhin ihr Interesse bekundet, acht von ihnen wurden anschließend durch ein fachliches Auswahlgremium ausgewählt und haben heute ihren Förderbescheid erhalten.

Die Kommunen sind Bad Nauheim, Bonn, Bremen, Heilbronn, Köln, Münster, Nürnberg und der Landkreis Kleve. Für das Jahr 2025 ist eine Fördersumme von insgesamt knapp 2.000.000 Euro vorgesehen.

Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Martina Eisinger

Redaktionelle Mitarbeiterin
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