Heizungstausch: Aus alt wird effizient

Aktuelle Zahlen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zeigen: Von Januar bis Juni 2021 wurden bereits mehr als 100.000 effiziente Wärmeerzeuger beantragt. Haus- und Wohnungseigentümer sind gewillt  die Modernisierung ihrer alten und ineffizient arbeitenden Heizungen voranzutreiben, um den Energieverbrauch und die Kosten zu senken und das Klima zu schützen. Bei der Erneuerung sind bis zu 40 Prozent Kostenerstattung durch Förderung möglich.

BILD: ADOBESTOCK/ hkarma
BILD: ADOBESTOCK/ hkarma

Online-Umfrage "Heizungsmodernisierung" des Meinungsforschungsinstituts forsa

Welche Prioritäten setzen Haus- und Wohnungseigentümer bei der Heizungsmodernisierung? Mehr als drei Viertel (77 Prozent) ist der Aspekt "sparsamer Energieverbrauch" besonders wichtig. Das ergab eine forsa-Umfrage[1] im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas. Es folgen "Zuverlässigkeit und Zukunftssicherheit" (68 Prozent), "Klima- und Umweltfreundlichkeit" (64 Prozent) sowie "geringe Heizkosten" (63 Prozent).

Rund die Hälfte der gesamten Wohnimmobilien in Deutschland wird mit Erdgas beheizt. Heizöl hat einen Anteil von rund 27 Prozent, Fernwärme kommt in knapp 14 Prozent der Wohngebäude zum Einsatz.

Innovative und alternative Energie- und Heizsysteme sind für Vermieter ein relevantes Thema. In der Praxis können ältere Techniken, z.B. eine vorhandene Gasheizanlage mit Solarthermie kombiniert werden. Wer als Bauherr, Bestandshalter, Wohn- oder Hauseigentümer seine alte Heizung austauschen will, stolpert eventuell über den Begriff "Gas-Hybridheizung". Für Gas-Hybridheizungen im Altbau gibt es Fördergelder vom Staat (siehe unten).

Mit moderner Technik Energie sparen - und das Klima schützen

Dabei liegen die Vorteile einer neuen effizienten Heizungsanlage auf der Hand. Stichwort Energieverbrauch: So spart eine moderne Flüssiggas-Brennwertheizung gegenüber einem veralteten Modell rund 30 Prozent Energie. Hinzu kommt die im Vergleich zu Öl-Brennwertheizungen bessere ökologische Bilanz. Modelle auf Flüssiggas-Basis emittieren bis zu 15 Prozent weniger klimaschädliches CO2. Eine zusätzliche Effizienz-Option: Wird die Flüssiggas-Brennwertheizung mit einer Solarthermie-Anlage auf dem Dach kombiniert, übernimmt sie in der wärmeren Jahreszeit die Warmwasseraufbereitung - dank Sonnenenergie ganz ohne Zusatzkosten und klimaneutral. In einem Vier-Personen-Haushalt können so jährlich bis zu 60 Prozent des Energiebedarfs zur Erzeugung von Warmwasser natürlichen Ursprungs sein.

Jetzt bis zu 40 Prozent der Kosten durch Förderung sichern

Die Sommermonate sind der optimale Zeitpunkt für eine Heizungsmodernisierung. Wer jetzt aktiv wird, profitiert von attraktiven Förderungen: Zum 1. Juli 2021 ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bei der KfW gestartet (vorher BAFA). Damit fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unter anderem den Einbau energieeffizienter Heizungsanlagen in Wohngebäuden. Bei einem Wechsel zu einer emissionsarmen Flüssiggas-Heizung winken staatliche Fördermittel von bis zu 40 Prozent der Kosten.

Fachartikel der IVV über das Investitionsprogramm (BEG):

Mit der neuen „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), einem Kernelement des nationalen Klimaschutzprogramms 2030, hat die Bundesregierung ab 2021 ihre energetische Gebäudeförderung neu strukturiert. >> So investieren Sie in Neue Energien

weiterlesen:

Fossile Heizungen optimieren: digital und schnell (Sept 2022)
Acht Tipps für eine sparsamere Heizung (Juni 2022)
Welches System bringt Effizienz und Hygiene in Einklang? (Juli 2022)
Hydraulischen Abgleich: Durchflüsse der Heizkörper begrenzen (Juli 2022)
Der Umstieg von Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe  (Juli 2022)
Wärmepumpen eignen sich für alle Gebäudetypen (April 2022)
Verbot von Gasheizungen im Neubau kommt früher (März 2022)

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass zu Prozessen, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, der Verantwortliche Verfahrensverzeichnis führen muss. Insbesondere bei einer Prüfung durch die Datenschutzbehörden muss der Verantwortliche...
Printer Friendly, PDF & Email
11.9.2023
Heizungsgesetz vom Bundestag verabschiedet
Mit der Mehrheit der Stimmen der Ampelkoalition hat der Bundestag das Gebäudeenergiegesetz – besser bekannt als Heizungsgesetz – verabschiedet. Das Gesetz soll ab 1. Januar 2024 den Umstieg aufs...
12.5.2025
Verkaufszahlen Heizungsindustrie
Der deutsche Heizungsmarkt ist auch im ersten Quartal 2025 nicht aus der Absatzflaute herausgekommen. Nach einem Rückgang der Verkaufszahlen um fast die Hälfte im Jahr 2024, lag der Absatz in den...
4.4.2023
Habeck legt überarbeitete GEG-Novelle vor:
Der Entwurf der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) aus dem Hause Habeck hat die Wogen hoch schlagen lassen. Nun wurde der Gesetzentwurf – auch auf Betreiben der Koalitionspartner – überarbeitet...
20.2.2024
Bilanz Heizungsindustrie 2023
Die Deutsche Heizungsindustrie hat den Verkauf von Wärmeerzeugern 2023 um 34 Prozent gesteigert. Im ersten Halbjahr profitierte vor allem die Wärmepumpe, danach gab es geradezu einen Run auf Gas- und...
23.1.2023
Entwicklung des Heizungsmarktes 2022
Beim Blick auf Klimaschutz und Heizungsmarkt in Deutschland muss man deutlich zwischen der Erstausrüstung von neuen Wohngebäuden und dem Ersatz von Heizungsanlagen in Bestandsgebäuden unterscheiden...
2.1.2024
Dekarbonisierung im Gebäudesektor
In Deutschland boomt zwar der Gesamtmarkt für Heizungen – von Januar bis September 2023 entschieden sich mehr als eine Million Haushalte für eine Modernisierung. Der Einbau von Wärmepumpen hinkt aber...