Das ist das Ergebnis zweier aktueller Studien, durchgeführt von der ARGE Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen und dem Eduard Pestel Institut. Die Studien im Auftrag des „Verbändebündnis Wohneigentum“ wurden den Mitgliedern des Deutschen Bundestags vorgelegt.
Laut dem Kurzgutachten „Redevelopment – Wohneigentum 2021“ der ARGE Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. sind viele Büro- und Gewerbeflächen wegen Homeoffice und innerstädtischen Leerstands derzeit ungenutzt. Allein durch ihre Umnutzung könnten etwa 235.000 zusätzliche Wohnungen in Innenstädten entstehen, was sich am Wohnungsmarkt stark preisdämpfend auswirken würde.
Der Klimaschutzeffekt der Umnutzung betrüge bis zu 9,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, was der Vollmodernisierung von 3,4 Millionen Wohnungen entspricht. Auch ist der Umbau von Büroflächen etwa zwei Drittel günstiger als der Wohnungsneubau. Eine Sonder-AfA (steuerl. Absetzung f. Abnutzung) könnte laut Gutachten Anreize zur Umnutzung für Eigentümer von Gewerbeimmobilien schaffen.
Im zweiten Kurzgutachten „Chancen der Wohneigentumsbildung durch die Umnutzung von Büroflächen und den Wiederbezug von Wohnungen im ländlichen Raum“, erstellt durch das Eduard Pestel Institut, werden unter anderem Chancen für mehr selbst genutztes Wohneigentum in ländlichen Regionen durch die Wiedernutzung un- oder untergenutzter Wohngebäude deutlich. 15.000 Wohneinheiten könnten so jährlich geschaffen, vermietet und bewohnt werden.
Homeoffice stärkt den ländlichen Raum
Wer dank Homeoffice nicht mehr in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz wohnen muss, entlastet Wohnungsmärkte und Infrastruktur der Ballungszentren und sorgt gleichzeitig für eine Stärkung des ländlichen Raums, so ein weiteres Ergebnis des Gutachtens.
(Red.)
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