Umnutzung des Bestandes

Leere Büros zu Wohnungen umbauen

Durch die Umnutzung von Büroflächen könnten bis 2035 etwa 235.000 neue Wohnungen im innerstädtischen Bereich entstehen. Gleichzeitig bietet sich im ländlichen Raum das Potenzial von jährlich 15.000 zusätzlichen Eigentumswohnungen durch die Wiedernutzung leerstehender Gebäude.

BILD: PIXABAY/ Michael Gaida
BILD: PIXABAY/ Michael Gaida

Das ist das Ergebnis zweier aktueller Studien, durchgeführt von der ARGE Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen und dem Eduard Pestel Institut. Die Studien im Auftrag des „Verbändebündnis Wohneigentum“ wurden den Mitgliedern des Deutschen Bundestags vorgelegt.

Laut dem Kurzgutachten „Redevelopment – Wohneigentum 2021“ der ARGE Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. sind viele Büro- und Gewerbeflächen wegen Homeoffice und innerstädtischen Leerstands derzeit ungenutzt. Allein durch ihre Umnutzung könnten etwa 235.000 zusätzliche Wohnungen in Innenstädten entstehen, was sich am Wohnungsmarkt stark preisdämpfend auswirken würde.

Der Klimaschutzeffekt der Umnutzung betrüge bis zu 9,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, was der Vollmodernisierung von 3,4 Millionen Wohnungen entspricht. Auch ist der Umbau von Büroflächen etwa zwei Drittel günstiger als der Wohnungsneubau. Eine Sonder-AfA (steuerl. Absetzung f. Abnutzung) könnte laut Gutachten Anrei­ze zur Umnutzung für Eigentümer von Gewerbe­immobilien schaffen.

Im zweiten Kurzgutachten „Chancen der Wohneigentumsbildung durch die Umnutzung von Büroflächen und den Wieder­bezug von Wohnungen im ländlichen Raum“, erstellt durch das Eduard Pestel Institut, werden unter anderem Chancen für mehr selbst genutztes Wohneigentum in ländlichen Regionen durch die Wiedernutzung un- oder untergenutzter Wohngebäude deutlich. 15.000 Wohneinheiten könnten so jährlich geschaffen, vermietet und bewohnt werden.

Homeoffice stärkt den ländlichen Raum

Wer dank Homeoffice nicht mehr in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz wohnen muss, entlastet Wohnungsmärkte und Infrastruktur der Ballungszentren und sorgt gleichzeitig für eine Stärkung des ländlichen Raums, so ein weiteres Ergebnis des Gutachtens.

(Red.)

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