Es wird das erste Gebäude der GWW, das ohne das knapper und teurer werdende Gas beheizt wird. Das Gebäude ist eine Kombination aus Solarthermie für die Wasserbereitung. Aus Photovoltaik für die Stromerzeugung. Und mit Holz-Pellets und Pufferspeicher für die Wärmeerzeugung. Die Architektur folgt der maximalen Energieausnutzung der Sonne.
Das GWW-Ziel sei, flächendeckend alle Plattenbauten im Bestand mit Photovoltaik-Dächern auszurüsten für die Erzeugung von Mieterstrom.
Unabhängigkeit vom Gas-Markt
Das Gebäude soll laut GWW stabile sichere Nebenkosten sichern, die weitgehend unabhängig von den aktuellen Marktpreisen seien. So sei man dem Markt nicht mehr ausgeliefert. Im Sonnenhaus entstünden 15 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe mit 2- bis 4-Raum-Wohnungen für unterschiedliche Mieter-Zielgruppen. Mehr-Generationen-Wohnen stehe im Vordergrund.
Jeder Pkw-Stellplatz kann einen E-Anschluss bekommen, für den das Haus den Strom selbst erzeugt, sodass Mieterinnen und Mieter unabhängig von der E-Infrastruktur der Umgebung sind. Geplant ist auch ein Gemeinschafts-Fahrradraum mit E-Anschlüssen für Elektrofahrräder.
GWW-Geschäftsführer, Christian Zeigermann freut sich: "Im Pappelweg stand ein konventionelles Haus aus den 1950er-Jahren mit Kohleheizung. Wir verdrängen nun den 'Umweltsünder' durch das Sonnenhaus, das die Zukunft des Bauens auch in Wernigerode beschreibt. Mit dem Sonnenhaus wollen wir als Stadt-Tochter Vorreiter in Wernigerode sein."
Energiehäuser in der Experimentierphase
Die Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode will mit dem Projekt auch wichtige Erfahrungen sammeln. Zum Einen mit der Bauerfahrung an sich, zum Anderen mit der Wohnerfahrung der Mieter:innen. Ändert sich das Leben, ändert sich das (Heiz-) Verhalten der Bewohner:innen im Solarhaus? Wird sich die Nutzung von stromintensiven Geräten in der Wohnung nach den Sonnenstahlungs-Zeiten im Tagesablauf ausrichten?
Das Sonnenhaus soll innerhalb von 1,5 Jahren gebaut und im Sommer 2024 übergeben werden können.
Quelle: GWW
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