Ziel des Heizungschecks ist es, anhand geringinvestiver Maßnahmen und einer professionellen Betriebsführung die Anlageneffizienz zu erhöhen und den Energieverbrauch zu senken. Dafür liefert der Check eine objektive Analyse und Bewertung der Wärmeerzeugung, -verteilung und -übergabe.
Ein Heizungscheck in vier Schritten
Zunächst werden bei einer rund ein- bis zweistündigen Anlagenbegehung die Anlagenparameter der Heizungsanlage vor Ort in Anlehnung an die DIN EN 15378 von Fachpersonal gemessen und erfasst. Diese Daten werden in einem zweiten Schritt um aktuelle Anlagen- und Betriebsparameter, wie zum Beispiel die Abgaswerte und Betriebstemperaturen, ergänzt. In einem dritten Schritt erfolgt dann eine softwaregestützte Anlagenanalyse. Dabei wird eine Bewertung der Anlagenkonfiguration, der Energieverbräuche und des Anlagenbetriebs vorgenommen.
Die Ergebnisse werden im vierten Schritt in einem Analysebericht, der je nach Anlagenkomplexität zwischen 20 und 25 Seiten umfasst, zusammengestellt. In dem Bericht wird die aktuelle Anlagenkonfiguration dokumentiert, der Energieverbrauch und die CO2-Emission analysiert, es werden Anlagenmängel aufgezeigt und Empfehlungen zur Anlagenoptimierung ausgesprochen.
Der Analysebericht ist die Grundlage zur Ermittlung des Status Quo, zeigt Möglichkeiten zur Verbesserung des Anlagenbetriebs im geringinvestiven Bereich auf und unterstützt Wohnungsunternehmen bei der Einhaltung von Betreiberpflichten. Der Heizungscheck ist damit ein wichtiger Schritt in Richtung eines effizienten und damit umweltschonen Anlagenbetriebs. Neben einem professionellen Betrieb der bestehenden Anlagen können Gebäudeeigentümer zudem Unterstützung bei der Modernisierung ihrer Anlagen unter Nutzung erneuerbarer Wärmeerzeugung erhalten.
„Um die ambitionierten Klimaziele beim Wohnen zu erreichen, gilt es, bei der Beheizung und der Bereitstellung von Warmwasser den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß weiter deutlich zu senken. Bei Heizungsanlagen besteht Optimierungspotenzial, das mit geringem Kosten- und Zeitaufwand gehoben werden kann. Mit dem Heizungscheck bieten wir gemeinsam mit Getec dafür eine effiziente Lösung“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des GdW.
GdW-Mitgliedsunternehmen können sich zwecks eines Heizungschecks direkt an den Energiedienstleister Getec wenden. Die Kontaktdaten sind auf der Getec-Website zu finden.
Der GdW und die Getec hatten im ersten Schritt ihrer Kooperation in 2021 die praktische Umsetzung der Sektorenkopplung als Bestandteil der Energiewende in Deutschland vereinbart. Hierbei sollen deutschlandweit veraltete Nachtspeicherheizungen in einem von Getec entwickelten Modell durch neue Speicherheizungen für die Mitglieder des GdW gewechselt. Der Tausch ist sowohl für Eigentümer als auch Mieter kostenneutral. Der Vorteil liegt hierbei in der bedarfs- und progrnosegerechten Beladung der deutlich effizienteren Heizungen sowie in der CO2-neutralen Versorgung auf Basis eines ökologischen Stromproduktes.
Quelle: GdW
Durch die Auswertung der Verbrauchsdaten vorangegangener Heizperioden wurden individuelle Anpassungen an den Heizungsanlagen vorgenommen. Die Einsparungen ergeben sich aus dem Vergleich des aktuellen Verbrauchs mit dem Referenzwert, der den über mehrere Jahre gemittelten Energiebedarf der gleichen Anlage, vor Implementierung der Steuerung, widerspiegelt.
„Wir optimieren die Wärmeversorgung im Gebäude ganzheitlich. Von der Erzeugung, zur Verteilung bis hin zur bedürfnisgerechten Leistungsanpassung. Durch unsere stetige Datenanalyse schaffen wir klimaschonende Synergien“, erklärt Dr. Wilfried Ponischowski, Geschäftsführer der ENVI Energieberatung.
Neben der reinen Optimierung und aktiven Steuerung der Heizungsanlagen, wurden in den Beständen auch Blockheizkraftwerke, sogenannte BHKWs, zur zentralen Energieerzeugung installiert. Dabei wird direkt im Gebäude Strom zur Nutzung erzeugt. Vor Ort dient die entstandene Abwärme dann zur umweltschonenden Beheizung des Gebäudes. Eine unnötige Beheizung wird im direkten Kontakt mit den Mietern durch die passgenaue Einstellung auf die Bedürfnisse vermieden. (Red.)
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