Heizkosten

Spar-Appelle allein reichen nicht

Der letzte Winter 2022/2023 war mild. Einer Auswertung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zufolge sparten private Haushalte nur 1,4 Prozent Heizenergie aktiv ein. Die Appelle sparsam zu heizen, somit weniger Energie zu verbrauchen, hätten wenig gebracht. Eine Energieersparnis im großen Stil könne nur durch eine massive Auswertung der energetischen Ertüchtigung von Gebäuden erreicht werden.

Mit den Vergleichswerten des Heizspiegels und dem interaktiven HeizCheck (www.heizspiegel.de) können Mieter und Hauseigentümer ihren Energieverbrauch prüfen und ihr persönliches Sparpotenzial berechnen lassen. Sie erhalten zudem konkrete Tipps, wie sie dauerhaft Heizkosten sparen können. BILD: co2online gGmbH/ Marc Beckmann
Mit den Vergleichswerten des Heizspiegels und dem interaktiven HeizCheck (www.heizspiegel.de) können Mieter und Hauseigentümer ihren Energieverbrauch prüfen und ihr persönliches Sparpotenzial berechnen lassen. Sie erhalten zudem konkrete Tipps, wie sie dauerhaft Heizkosten sparen können. BILD: co2online gGmbH/ Marc Beckmann

Zwar sank der Verbrauch in den Gebäuden insgesamt um 10,6 Prozent, doch das ist vor allem auf den milden Winter zurückzuführen. Die witterungsbereinigte Einsparung beträgt im Vergleich zum Jahr 2021 lediglich 1,4 Prozent. Haushalte mit einer Gasheizung haben mit 3,5 Prozent etwas mehr eingespart als der Durchschnitt. Für die Auswertung wurde der reale Heizenergieverbrauch von rund 4.000 Wohngebäuden sowohl in 2021 als auch in 2022 verglichen.

Energiesparen bleibt für viele Haushalte eine große Herausforderung

Die Auswertung zeigt, dass Sparappelle allein nicht reichen. Die Haushalte bräuchten konkrete, leicht verständliche, nachvollziehbare Informationen über den tatsächlichen Verbrauch und mögliche Sparpotenziale. Mit diesen konkreten Aufstellungen könnte leicht ein Anreiz erkannt werden, mit dem Sparen zu beginnen. Verbraucher müssen daher aktiv beraten und begleitet werden und benötigen Feedback zu Einsparungen oder Mehrverbräuchen.

Monatliche Verbrauchsinformationen vom Vermieter:

Der Vermieter muss monatliche Verbrauchsinformation mit Vergleich zum Vormonat und zum „Durchschnittsnutzer“ bereitstellen, sobald er ein fernablesbares Messsystem installiert hat, also spätestens nach dem 31. Dezember 2026. Der digital agile Vermieter wird gleichgesinnten Mietern mithilfe von Push-Mails die Verbräuche so mitteilen, dass der Mieter sie mit Eingabe eines Passworts abrufen kann. Eine einfache unverschlüsselte E-Mail reicht mit Blick auf den Datenschutz nicht, es sei denn, der Mieter stimmt zu oder es wird vertraglich vereinbart, was jedoch in Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht möglich sein soll. Sonst kommt nur der klassische Weg per Post in Betracht.

Der Vermieter muss also monatlich Verbräuche ermitteln und diese dem Mieter oder mehreren Mietern monatlich (!) im „worst case“ sogar per Post mitteilen. Ohne Dienstleister oder digitale Hilfe ist das schwer vorstellbar. Bei Verstoß hat der Mieter ein Kürzungsrecht um drei Prozent der von ihm zu tragenden Heizkosten.
Lesen Sie auch den Fachartikel: Viele Hausaufgaben für Vermieter in der Energiekrise

>> Sparen bei den Heizkosten - Tipps für Mieter und Vermieter

Tipp für Verbraucher: Nutzen Sie den Heizspiegel ( www.heizspiegel.de) mit Vergleichswerten zum persönlichen Energieverbrauch und konkreten Spartipps.

Keine Einsparungen in unsanierten Gebäuden möglich

Zwar lässt sich durch Senkung der Raumtemperatur, richtiges Lüften und Warmwassersparen der Verbrauch in einigen Fällen um bis zu 20 Prozent reduzieren. Das gilt allerdings nicht für unsanierte Gebäude, die im letzten Jahr sogar mehr verbraucht haben. Gebäude mit dem höchsten Mehrverbrauch (plus 3,4 Prozent) liegen in der aktuell drittschlechtesten Energieeffizienzklasse F. Einsparungen wurden hingegen in Gebäuden der Klassen A bis D erreicht.

In energetisch schlechten Gebäuden sind Sanierungen daher umso wichtiger, da dort durch Verhaltensänderungen nicht mehr aktiv Energie gespart werden kann. In diesem Licht betrachtet sind die geplanten Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben für besonders ineffiziente Gebäude ein wichtiges Instrument, um vor allem Mieter vor zu hohen Energiekosten zu schützen.

Der energetische Zustand des Gebäudes ist entscheidend für den Heizenergieverbrauch. Energetisch sanierte Häuser mit neuer Heizung und Wärmedämmung sparen 50 bis 80 Prozent Energie. Neben kurzfristig wirkenden Verhaltensänderungen und Sparbemühungen sind daher vor allem Sanierungsmaßnahmen notwendig, um Haushalte mit hohen Heizkosten zu entlasten.

Quelle: co2online

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