Der Pflegenotstand in Sachsen sei brisanter als bisher angenommen. Aus dem neusten Pflegereport geht hervor, dass in Sachsen zukünftig mehr Personal in der Altenpflege gebraucht wird, als nach bisherigen Hochrechnungen angenommen wurde. Das zeigen die aktuellen Analysen der Krankenkasse Barmer. Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai 2022 appellieren die Barmer und der VSWG dafür, die Fachkräftesicherung in der Pflege weiter zu fokussieren.
VSWG-Vorstand Mirjam Philipp gibt bekannt: „In der pflegerischen Versorgung unserer Mitglieder spüren wir den Fachkräftemangel in der Altenpflege sehr deutlich. Wir erfahren immer öfter, dass pflegebedürftig gewordene Menschen in ihren Wohnungen nicht mehr versorgt werden können, weil ambulantes Pflegepersonal fehlt." Das stelle Wohnungsgenossenschaften und auch die ambulanten Pflegedienstleister vor besondere Herausforderungen.
Verbesserungen für Pflegepersonal – Das geht alle an
Aus Sicht der Barmer und des VSWG muss der bereits bestehende Arbeitskräftemangel in der Pflege weiter entschlossen und vor allem gemeinsam bekämpft werden. „Es gilt die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern, sie arbeitnehmerfreundlicher und damit attraktiver zu machen. Neben einer angemessenen Bezahlung sind bessere Arbeitszeitmodelle wichtig“, fordert Dr. Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer Ersatzkasse in Sachsen. Die Beschäftigten in der Pflege sollten ihren Beruf qualifiziert, motiviert und bei guter Gesundheit bis zum Ausstieg aus dem Berufsleben ausüben können.
Die Wohnung wird verstärkt zum Pflege- und Gesundheitsstandort. „Mehr und mehr kranke und pflegebedürftige Menschen, die vor einigen Jahren noch auf eine stationäre Behandlung angewiesen waren, werden heute schon im häuslichen Umfeld versorgt und können so lange wie möglich in ihrer eigenen Häuslichkeit bleiben. Doch dies ist nur mit entsprechendem Pflegepersonal möglich“, betont Mirjam Philipp.
Der Verband unterstützt die Projektpartner (ATB Arbeit Technik und Bildung gGmbH, RKW Sachsen GmbH und den WohnXperium e. V.) im Bereich „barrierefreies, barrierearmes, selbstbestimmtes und assistiertes Wohnen“.
Quelle: VSWG
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