Akquise „hui“, aber Fachkräftemangel „pfui“?
Ich wundere mich doch sehr! In den vergangenen drei Monaten habe ich an mehreren Online-Seminaren teilgenommen. Unter anderem an zwei Seminaren zu genau diesen beiden Themen: „Akquise“ und „Fachkräftemangel“.
Und was meinen Sie, bei welchem Thema es mehr Anmeldungen gab? Falsch! Nicht beim Fachkräftemangel. Hier waren es nur knapp die Hälfte der Teilnehmer im Vergleich zum Thema Akquise. Und das, wo doch in fast allen Verwaltungen händeringend Mitarbeiter gesucht und teilweise Unternehmen oder Bestände verkauft werden, weil kaum noch qualifizierte Mitarbeiter vorhanden sind. Einer meiner regionalen Kollegen hat mich schon gefragt, ob ich seine Hausverwaltung kaufen möchte. Er habe keine Leute mehr, die den Job machen können.
Da frage ich mich, liebe Kollegen und Kolleginnen: Was geht da gerade in unserer Branche ab? Bitte nicht falsch verstehen. Das ist kein Vorwurf. Ich möchte es nur verstehen.
Haben Sie beim Fachkräftemangel schon aufgegeben? Lassen Sie das Problem einfach links liegen, weil eh´ keine Lösung in Sicht ist?
Vielleicht werden Sie jetzt sagen, die unterschiedliche Resonanz auf die Online-Seminare sei reiner Zufall. Ja, da haben Sie natürlich teilweise recht, aber insgesamt beobachte ich, dass der Fachkräftemangel bei vielen Verwalterinnen und Verwaltern gar nicht auf dem Schirm ist. Nach dem Motto: Damit beschäftige ich mich, wenn es so weit ist.
Hallo! Dann ist es zu spät! Und ich spreche da aus eigener Erfahrung. Denn wenn wir uns später kümmern, werden wir feststellen, dass wir uns die Gehälter am Markt überhaupt nicht mehr werden leisten können. In den letzten Jahren sind diese um 30 bis 50 Prozent gestiegen und ich selbst habe schon vor einigen Jahren meine Gebühren angehoben, weil ich einen solchen Fall selbst hatte.
Wie also wollen wir uns dann die künftigen Mitarbeiter noch leisten?
Also nochmals die Frage an alle Kolleginnen und Kollegen: Warum ducken sich so viele beim Thema Fachkräftemangel weg?
Die Beschäftigung mit diesem unternehmerisch so wichtigen Thema ist alternativlos. Zumal wir in der Branche die einzige Lösung für dieses Thema ebenfalls bis dato sträflich vernachlässigt haben. Nämlich die Digitalisierung unserer internen und externen Arbeitsabläufe und Kommunikation.
Ich predige meinen Kunden schon seit Jahren: Wenn Ihr mich und meine Mitarbeiter weiter behalten wollt, dann kostet das! Und es wird verstanden… weil ich es vorrechnen kann und weil ich mich nicht mehr auf den Preiskampf mit Billiganbietern einlasse.
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1. Ausbildungsinitiativen und Nachwuchswerbung in der Wohnungswirtschaft
2. GESOBAU: Freie Stellen als Sprungbrett für interne Karriere
3. Vonovia: Erfolgreiches Recruiting von Fachkräften auch außerhalb der EU
4. So punkten Wohnungsunternehmen bei Berufsanfängern, Wechslern und Quereinsteigern
Michael Friedrich
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