Bestandsdaten

Digitaler Zwilling liefert Infos für Instandhaltung und Wartung

Das Stadtquartier Future Living® Berlin der Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft GSW ist nicht nur smart (die IVV berichtete). Auch begann nach dem Mietereinzug die Digitalisierung der baulichen und technischen Anlagen sowie die Aufnahme aller verbauten IoT Sensoren, Gewerke, Möbel und Außenanlagen. Ein digitaler Zwilling wurde auf Grundlage von CAD- und Bauplänen, Auftragsunterlagen und Bestandsdaten nachgebaut.

Das Stadtquartier FutureLiving in Berlin-Adlershof ist ein Leuchtturmprojekt in vielerlei Hinsicht. Bild: GSW Sigmaringen
Das Stadtquartier FutureLiving in Berlin-Adlershof ist ein Leuchtturmprojekt in vielerlei Hinsicht. Bild: GSW Sigmaringen

3D-Modell als Grundlage für das Instandhaltungs- und Wartungsmanagement

Der digitale Zwilling im Bestand der GSW ist im Rahmen des Forschungsprojekts ForeSight enstanden. Ausführende Firma war die Keßler Real Estate Solutions GmbH.

Im Autodesk® Revit wurde damit ein neues 3D-Modell zum Quartier erstellt und exemplarisch am Haus 10 alle Gewerke (wie Strom, Heizung, Klima, Sanitär, IoT) integriert. So entstand der Digitale Zwilling nicht mit und in der Bauphase, sondern wie bei einem „normalen“ Bestandsgebäude.

Kunden können nun aufbauend auf dieser Expertise ein BIM-Modell auch aus ihren Bestandsdaten und (idealerweise) vorhandenen Unterlagen anfertigen lassen und so effektiv bei der Digitalisierung von Gebäudeinformationen unterstützt werden. Dies kann ebenso bei Modernisierungsvorhaben und Umbauten geschehen. Das BIM-Modell dient den Forschungspartnern im ForeSight-Projekt als Blaupause für einen digitalen Zwilling.

Smartes Stadtquartier und Building Information Modeling

Die Methode BIM spielt für das ForeSight-Projektteam eine Schlüsselrolle für die Themen Nachhaltigkeit, Resilienz und Digitalisierung.

Die „Plattform für kontextsensitive, intelligente und vorausschauende Smart Living-Services“ startete im Frühjahr 2020 im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und erwuchs 2019 aus dem Partnernetzwerk um das smarte Stadtquartier Future Living® Berlin.

Um die Methode BIM praxistauglich in den Gebäudebetrieb zu integrieren, ist die Vernetzung des 3D-Modells mit bereits hinterlegten Informationen, einem CAFM-System, Sensorik und IoT grundlegend. Erst daraus entsteht der sogenannte Digitale Zwilling, der das unmittelbare, virtuelle Abbild schafft und viele Versprechen halten kann, die von BIM gegeben werden.

Um daran anschließend die gewünschten Smart-Living-Services im Facility Management (FM) als zusätzliches Geschäftsmodell anbieten zu können, bedarf es der aktuellen und vernetzten Daten und Informationen aus einer CAFM-Lösung wie FAMOS von Keßler Solutions. Als Schaltzentrale verbindet das System bspw. Mietflächen mit ERP-Software und ermöglicht so zahlreiche Mietmanagementprozesse. Die Integration von IoT und Smart Services in das CAFM ist eines der bestimmenden Themen in der modernen Gebäudebewirtschaftung.

Das Forschungsprojekt ForeSight läuft im März 2023 erfolgreich für alle Partner aus. Keßler Solutions freut sich darauf, mit der GSW und den Partnern aus Future Living® Berlin die nächsten Ideen gestalten zu können.

Quelle: Keßler Real Estate Solutions GmbH

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