Eine gebrauchte Eigentumswohnung wurde in NRW im Mittel (Median) für 2.606 Euro und damit 3 Prozent günstiger angeboten als vor einem Jahr. Die Bandbreite reicht von 4.087 Euro im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf (- 7 %) bis zu günstigen 1.940 Euro im Sauer-/Siegerland, wo die Preise sogar um 1 Prozent stiegen.
>> Special: Sanieren in der WEG (IVV 12/22)
Stärker ist der Preisrückgang bei den Eigenheimen zu spüren
Dieser liegt im Landesschnitt bei minus 8 Prozent, bei den Reihen- und Doppelhäusern sogar bei minus 9 Prozent. Das Ruhrgebiet (- 10 bzw. - 9 %) und der Niederrhein (- 9 / - 12 %) profitieren etwas stärker von dieser Entlastung, als preisstabiler erweisen sich das Bergische Land (- 3 / - 9 %) sowie die Region Aachen/Eifel (- 6 / - 7 %).
Ein Hauptgrund: Da zunehmend Eigenheime der 70er und 80er Jahre auf den Markt kommen, müssen Interessenten hier die energetische Modernisierung mit einplanen. Hustert: "Fast die Hälfte der Gebrauchtimmobilien im aktuellen Angebot der LBS Immobilien NordWest hat eine Energieeffizienzklasse von maximal 'F', muss also kurzfristig energetisch saniert werden." Ein weiteres Drittel entspreche den Stufen "D" oder "E", hier bestehe nach derzeitigen EU-Planungen zumindest Handlungsbedarf im Laufe der nächsten zehn Jahre. Entsprechenden Spielraum haben die Käufer bei den Kaufverhandlungen.
Die Art der Immobilie, also Eigenheim oder Etagenwohnung, sowie das Alter spielen eine Rolle, wie die Auswertung der Empirica-Preisdatenbank ergibt.
Die Preisentwicklung beruht auf einer Auswertung der Empirica-Preisdatenbank; verglichen werden aggregierte Werte des 1. Halbjahres 2023 zum 1. Halbjahr 2022. Basis sind sämtliche Immobilienangebote in den Online- und Print-Medien.
Die Werte für die Grafik (Objektanzahl der Säulen) lauten:
A+ (140), A (103), B (198), C (451), D (735), E (708), F (744), G (629), H (732)
Quelle: LBS West