Die weiteren Ausgaben gehen in den Erhalt und die Verbesserung der Wohnungsbestände. Maßgeblichen Anteil habe die energetische Modernisierung. Nach Angaben des vdw dämpfen die Wohnungsunternehmen gleichzeitig mit ihren durchschnittlichen Nettokaltmieten von 5,71 Euro pro Quadratmeter in Niedersachsen und 5,98 Euro pro Quadratmeter im Land Bremen die Mietenentwicklung.
Investitionen in den Neubau
Die Genossenschaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften in Niedersachsen wollen in diesem Jahr 630 (2020: 515) Millionen Euro in den Mietwohnungsneubau investieren. Wie im vorigen Jahr sollen rund 1.500 neue Mietwohnungen fertiggestellt werden, davon erneut etwa 430 mit öffentlicher Förderung. Zahlreiche Großprojekte wie etwa in Hannover, in Wolfsburg, in Braunschweig, in Hildesheim und in Wilhelmshaven seien zwar schon im Bau – mit einer endgültigen Fertigstellung sei in diesem Jahr jedoch nicht mehr zu rechnen. Von Anfang 2020 bis Ende 2022 – so hatten es die vdw-Mitglieder angekündigt – sollten 8.000 Wohneinheiten fertiggestellt bzw. mit ihrem Bau begonnen werden.
„Wir sind trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf einem guten Weg, aber diese Vorgabe ist nicht zu erreichen“, sagte vdw-Verbandsdirektorin Susanne Schmitt zur Zwischenbilanz. Auch die vor Jahresfrist noch erhoffte Zahl von 3.200 öffentlich geförderten Wohnungen in diesem Zeitabschnitt sei nicht mehr realistisch.
Im Land Bremen haben die vdw-Mitglieder im vergangenen Jahr 75,3 Millionen Euro für Neubauprojekte ausgegeben, im laufenden Jahr werden es voraussichtlich 143,3 Millionen Euro sein. Für den dreijährigen Zeitraum 2020-2022 stünden etwa 2.000 neue Wohnungen in Aussicht – bislang seien knapp 500 bezugsfertig, davon seien 87 öffentlich gefördert worden.
Mehr Klimaschutz, weniger Barrieren im Haus und in den Wohnungen und höherer Wohnkomfort – das seien die wesentlichen Ziele der sozial orientieren Wohnungswirtschaft beim Bestandserhalt. Dafür seien im laufenden Geschäftsjahr 604,8 (2020: 531,5) Millionen Euro vorgesehen.
Der stete Versuch verträgliche Mieten anzubieten
Trotz steigender Preise am Bau, knapper Ressourcen im Handwerk und langwieriger Planungsverfahren versuche die soziale Wohnungswirtschaft, auch im Neubau verträgliche Mieten anzubieten. Bei einer Umfrage unter den niedersächsischen vdw-Mitgliedern, an der sich 61 Unternehmen mit einem Gesamtbestand von rund 140.000 Einheiten beteiligten, ergab sich für das erste Quartal 2021 dieses Bild:
- durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter bei Erstvermietung 8,09 Euro (die Spannbreite zwischen einzelnen Städten und Landkreisen reichte von 5,60 bis knapp 12 Euro)
- durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter bei Wiedervermietung 6,07 Euro (die Spannbreite zwischen einzelnen Städten/Landkreisen reichte von 4,89 bis 8,11 Euro pro Quadratmeter)
- durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter im Bestand 5,89 Euro (die Spannbreite zwischen einzelnen Städten/Landkreisen reichte von 4,55 bis 6,92 Euro pro Quadratmeter)
- Im Gesamtdurchschnitt lagen die Nettokaltmieten bei den vdw-Mitgliedsunternehmen in Niedersachsen Ende 2020 bei 5,71 Euro (2019: 5,70 Euro/qm) und in Bremen bei 5,98 Euro pro Quadratmeter (2019: 5,85 Euro/qm).
Sozialwohnungen: Bestand in Bayern sinkt leicht
Während die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland und Bayern sinkt, erfährt dieses Marktsegment beim Verband der bayerischen Wohnungsunternehmen sogar einen Aufschwung. Seit 2016 steige die Zahl der geförderten Wohnungen stetig. Aktuell verwalten die Verbandsmitglieder mit 107.885 Sozialwohnungen fast 80 Prozent aller geförderten Wohnungen im Freistaat. Darauf verwies Verbandsdirektor Hans Maier beim Forum kommunale Wohnungsunternehmen des Verbandes Ende Juli.
Die 102 kommunalen Wohnungsunternehmen in Bayern seien die maßgeblichen Akteure, wenn es um den Bau öffentlich geförderter Wohnungen geht. Der Wohnungsmangel habe dazu geführt, dass Städte wie Augsburg, München oder Nürnberg ehrgeizige Neubauprogramm aufgelegt haben. Im Jahr 2020 seien von den Verbandsmitgliedern 2.852 neue Sozialwohnungen gebaut worden. (Red.)
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