"Best Workspaces"-Award für Architektur

Neue Arbeitswelten in Immobilienfirmen

An den Arbeitsplatz werden heute andere Erwartungen geknüpft, als noch vor einigen Jahren. Arbeitnehmer:innen wünschen sich eine gute Work-Life-Balance, Remote Work und flexiblere Unternehmensstrukturen. Unternehmen müssen sich dieser Entwicklung anpassen und eine Arbeitsumgebung schaffen, die gleichsam Produktivität und Gemeinschaft fördert. Wie das geht, zeigt das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE.

Eine große Bürofläche, der sogenannte Marktplatz, am Münchener Standort von Drees & Sommer, dient dem kollaborativen Arbeiten, der konzentrierten Eigenleistung Arbeiten und der Erholung.
Eine große Bürofläche, der sogenannte Marktplatz, am Münchener Standort von Drees & Sommer, dient dem kollaborativen Arbeiten, der konzentrierten Eigenleistung Arbeiten und der Erholung.

Am Münchner Standort hat das Unternehmen seine Kompetenzen in der Arbeitsweltgestaltung jetzt auf modernste Art und Weise umgesetzt. Die Mission war klar: Eine Bürolandschaft nach individuellen Bedürfnissen zu gestalten, die sowohl Kreativität als auch das Miteinander fördert. Geadelt wurde das Konzept nun mit dem internationalen "Best Workspaces"-Award für Architektur.

Der Best Workspaces-Award wurde vom Architekturverlag Callwey ins Leben gerufen. Eine unabhängige Fachjury zeichnete insgesamt 50 Büroprojekte in den Kategorien Arbeitswelten und Bürobauten aus. Preisträger sind Unternehmen, die für ihre Mitarbeitenden einen flexiblen, konzentrationsfördernden Ort schaffen, der den Austausch untereinander fördert und zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden beiträgt.

Damit trägt der Award aktuellen Entwicklungen Rechnung: "Zwischen Homeoffice, Third Places und Workation nimmt das Büro einen wichtigen Stellenwert ein. Es muss als Touchpoint zur Marke und als emotionale Tankstelle funktionieren", so Anette Dittel, Expertin für User Experience bei Drees & Sommer.

Im Büro wolle man sich geplant, aber auch zufällig treffen können. Ähnlich wie bei Zusammenkünften von Nachbarn, ginge es darum, Neuigkeiten auszutauschen und sich für gemeinsame Aktivitäten, Projekte, Aufgaben zu verabreden. Gemeinschaftsräume, wie Bibliotheken und Studios ermöglichen sowohl die konzentrierte Eigenarbeit, als auch Teamwork und hybride Arbeitsmethoden. Dazwischen sind grüne Oasen beliebte Blickfänge, Sportmöglichkeiten und Freiflächen stehen zur Verfügung.

Personenbezogene Arbeitsplätze gibt es im neuen Büro nicht mehr

Vielmehr lebt das Konzept von einem Zusammenspiel frei wählbarer Arbeitsmöglichkeiten: Wer Videokonferenzen abhält oder kreativ arbeiten möchte, benötigt eine andere Umgebung als jemand, der gerade konzentriert schreibt.

Für all diese unterschiedlichen Anforderungen stehen jeweils passende Raumtypen zur Verfügung. So gibt es neben ergonomischen Schreibtischarbeitsplätzen auch Flächen für Kollaboration, konzentriertes Arbeiten und Entspannung, beispielsweise in der hauseigenen Bibliothek oder auf der lichtdurchfluteten Yogafläche.

Um keinen Platz zu verschenken, lösten die Arbeitswelt-Experten Verkehrswegen zwischen den Räumen auf. An ihre Stelle treten sogenannte Promenaden, in denen Drucker, Garderoben oder Kommunikationsflächen Platz haben und die damit als Austauschflächen für das lockere Gespräch zwischendurch dienen.

Auch digitale Tools erleichtern den Arbeitsalltag: Mitarbeitende können die benötigten Räume per App buchen, dort das richtige Licht und die gewünschte Temperatur einstellen und die Raumauslastung digital messen. Wertsachen können in ebenfalls digital kontrollierten Schließfächern verstaut werden.

Grenze zwischen Arbeiten und Freizeit verschwimmt

Dieses ausgeklügelte Raum- und Wegekonzept fördert neben dem Austausch auch die tägliche Bewegung. Damit trägt das Konzept den gestiegenen Anforderungen an Wellbeing und Gesundheit Rechnung. Überhaupt setzt der Büroneubau auf Wohlfühlen: Viel natürliches Licht, eine zielgerichtete Bepflanzung und haptisch hochwertige Materialien wie Holz und Linoleum schaffen wertschätzende Raumqualitäten.

Das Nachhaltigkeitskonzept geht dabei weit über die Inneneinrichtung hinaus: Gemeinsam mit den Kreislaufwirtschaftsexperten der Drees & Sommer-Tochter EPEA unterzogen die Planerinnen und Planer alle Maßnahmen einer Nachhaltigkeitsprüfung - von zertifizierten Möbeln über das Catering bis zu alternativen Mobilitätskonzepten.

"In diesem Projekt steckt unser ganzes Wissen und unser Herzblut. Wir konnten beweisen, dass wir den Nutzer in den Mittelpunkt stellen, Nachhaltigkeit ernst nehmen und auf neue Anforderungen flexibel reagieren", fasst Anette Dittel das Konzept zusammen.

Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, in einer Guided Tour die Räumlichkeiten zu besuchen und mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.

Quelle: Drees & Sommer

Serie der IVV: Homeoffice in der Praxis 

1. Ein Modell auch für die Nach-Corona-Zeit? (aus IVV 01-02/21)
2. Ein richtig attraktiver Arbeitsplatz sollte es schon sein (aus IVV 03/21)
3. Die angemessene digitale Technik (aus IVV 04/21)
4. Selbstorganisation und die betrieblichen Prozesse (aus IVV 05/21)
5. Eine Chance für burnoutgefährdete Mitarbeiter? (aus IVV 06/21)
6. Teamarbeit und die Sicherstellung des sozialen Austauschs (aus 07-08/21)

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