PropTechs unterscheiden sich in ihrer Herangehensweise und Agilität von traditionellen Immobilienunternehmen, stehen aber vor der Herausforderung, sich erst noch am Markt etablieren zu müssen. Einige, wie Inreal und Allmyhomes, sind trotz ambitionierter Ansätze vor allem aufgrund von Fehleinschätzungen, Marktdynamik und Zahlungsschwierigkeiten gescheitert, was auch zu Arbeitsplatzverlusten geführt hat.
Demgegenüber stehen etablierte Immobilienunternehmen mit einer festen Marktposition, umfangreichen Immobilienbeständen und einer stabilen Finanzlage, die eine bessere Anpassungsfähigkeit an Marktschwankungen ermöglichen. Die hohe Fluktuation unter den PropTechs wirft die Frage auf, welche Faktoren letztendlich für einen Erfolg oder Misserfolg entscheidend sind.
Ein Erfolgsfaktor ist klar erkennbar: die Skalierbarkeit des Produkts oder der Dienstleistung
Denn nur so ist es möglich, auf dem deutschen Immobilienmarkt mit seinen vielen und sehr unterschiedlich großen Wohnungsunternehmen Fuß zu fassen. Und nur so können die daraus resultierenden unterschiedlichen Kundenbedürfnisse bedient werden. Die Kooperation mit etablierten Akteuren ist wiederum ein wichtiger Bestandteil des Erfolgsrezepts – ebenso wie die Fähigkeit zur Anpassung an Marktgegebenheiten.
Eine Studie von Blackprint zeigt, dass trotz einer wachsenden Zahl von PropTech-Startups viele mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Dies zeigt sich insbesondere beim Zugang zu Wachstumskapital. Betrachtet man, wie viel Kapital in die einzelnen Bereiche fließt, sind PropTechs, die sich mit Energieeffizienz beschäftigen, überproportional erfolgreich.
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Dies ist nicht verwunderlich, da in diesem Bereich am schnellsten Einsparungen erzielt werden können. Auch für Vermieter und Verwalter ergeben sich neue Geschäftsfelder.
Der Erfolg von PropTechs hängt auch stark von der Qualität des Vertriebsteams, dem Zugang zu den richtigen Ansprechpartnern und einem soliden Branchennetzwerk ab. Trotz der gemischten Marktergebnisse fällt die Einschätzung der Autoren von Blackprint für den PropTech-Sektor positiv aus. Notwendig sei insbesondere die Unterstützung von PropTechs durch Immobilienunternehmen. Das könnte auch zur Bewältigung branchenspezifischer Herausforderungen beitragen, insbesondere im Zuge der Digitalisierung. Die steigende Anzahl an PropTech-Gründungen und deren zunehmender Reifegrad, erkennbar an größeren Finanzierungsrunden und Mitarbeiterzahlen, bestätigen das anhaltende Interesse der Investoren.
Immobilienbranche und Proptechs befruchten sich gegenseitig
Dennoch sehen sich insbesondere Start-ups in der Frühphase mit Schwierigkeiten beim Zugang zu Kapital konfrontiert, die durch die Krise in der Baubranche im Jahr 2023, die sich auch im Jahr 2024 fortsetzt, noch verschärft werden. Blackprint empfiehlt die rasche Umsetzung von Transformationsstrategien, die die Zusammenarbeit mit PropTechs durch interne Anpassungen und Investitionen in Venture Capital Fonds fördern. Denn: Die gesamte Bau- und Immobilienbranche steht vor der Herausforderung, digitale Prozesse zu integrieren.
PropTechs sind als Partner für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten nicht mehr aus der Wohnungswirtschaft wegzudenken. Integrierte Prozesse und Plattformen mit einem Mehrwert sind spä#testens seite der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 bis 2022 sehr gefragt. Der IVV-Fachartikel Systemoffenheit ist Trumpf stellt einige Lösungen vor.
Lebensphasen von PropTechs
PropTechs sind ein dynamischer und innovativer Teilbereich der Immobilienwirtschaft, der sich auf die Entwicklung und Implementierung von Technologielösungen zur Optimierung verschiedener Aspekte des Immobilienmarktes konzentriert. Diese Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung der Immobilienwirtschaft und durchlaufen in ihrer Entwicklung verschiedene Phasen, die typischerweise in einem Reifegradmodell dargestellt werden. Jede dieser Phasen ist durch spezifische Herausforderungen und Finanzierungsbedürfnisse gekennzeichnet, die es zu bewältigen gilt.