92 Prozent der Deutschen finden Wohngegenden attraktiv, wenn sie Zugang zum Garten bieten und viel Freiraum im Grünen. Weitere Attraktivitätsfaktoren für eine gute Wohngegend sind niedrige Wohnkosten mit 91 Prozent und ein ruhiger, einfacher Lebensstil bei 88 Prozent. Diese Aspekte lassen sich eher auf dem Land verwirklichen.
Raus aus der Stadt, ja, aber die Anbindung muss stimmen
Ganze 88 Prozent der Städter wären zudem bereit dazu, gänzlich aufs Land zu ziehen - unter bestimmten Bedingungen wie einer schnellen Internetverbindung (62 Prozent), einer guten Wohnqualität (59 Prozent), günstigen Kosten (58 Prozent) sowie einer guten Verkehrsanbindung (45 Prozent). Noch höher ist die Kompromissbereitschaft in der jüngeren Generation der 20- bis 35-Jährigen: Hier würden sogar 93 Prozent ihren Lebensmittelpunkt auf das Land verlagern. Auch der Wunsch nach einer hohen Wohnqualität sticht in der besagten Generation Y mit 69 Prozent hervor.
Gemeinsam genutzte Freiflächen und Nachbarschaftsnetzwerke
Anonymität der Großstadt? Fehlanzeige! Die Menschen rücken näher zusammen: 76 Prozent der Befragten begrüßen es, die Nachbarschaft zu kennen und fast die Hälfte der befragten Großstädter (48 Prozent) sind nicht mehr von der Anonymität der Stadt als Vorteil überzeugt. Gleichzeitig wünscht sich weniger als die Hälfte aller Befragten (46 Prozent) mehr Privatsphäre und bleibt auch gerne unbekannter in der Wohngegend.
Charakteristisch für das urbane Dorf sind gemeinsam genutzte Freiflächen, kurze Wege, funktionierende Nachbarschaftsnetzwerke und ein generationsübergreifender Zusammenhalt. Das ist in städtischen Wohnanlagen und Quartieren ebenso möglich wie auf dem Land - wenn die Internetverbindung stimmt.
Quelle: Baufi24 Baufinanzierung AG
Für die repräsentative Trendstudie "Zukunftsfit Bauen und Wohnen" wurden im Frühjahr 2021 1.000 Menschen online zu ihren Wohnwünschen befragt. Durchgeführt wurde sie von der measury Sozialforschung AG aus Wien.
Auch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung beobachtet eine neue Phase der „Suburbanisierung“, also der Abwanderung von Städtern ins Umland. Mittlerweile (Stand: 2020) verlassen mehr Menschen die großen Städte in die Umlandgemeinden als von dort zuziehen.
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