Wohnungswirtschaft baut

Von Anfang an mit regenerativer Energie- und Wärmeversorgung

Wie Wohnungsbau, Klimaschutz und Mieterbeteiligung Hand in Hand gehen, das will das Projekt „Bergmannsgrün“ im Dortmunder Stadtteil Huckarde zeigen. Hier plant das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest ein Wohnquartier der Zukunft mit einem Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro.

Visualisierung (Ausschnitt) des Wohnquartiers "Bergmannsgrün" in Dortmund. BILD: VIVAWEST
Visualisierung (Ausschnitt) des Wohnquartiers "Bergmannsgrün" in Dortmund. BILD: VIVAWEST

Das Modellquartier „Bergmannsgrün“ möchte Antworten auf die Frage finden „Wie wollen wir morgen leben?“, die auch im Kontext der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA) gestellt wird.

Der Einsatz regenerativer Energie- und Wärmeversorgung für den Klimaschutz

Das Quartier im Dortmunder Westen besteht aus insgesamt 384 Wohnungen. Davon werden 266 Wohnungen in die baulichen Maßnahmen einbezogen. Im Einzelnen handelt es sich um Wohnungen in den Straßen Walkmühlenweg, Thielenstraße, Brunshollweg und Pothmorgenweg. Hier sollen durch Neubau und energetische Modernisierungsmaßnahmen sowie Dachaufstockungen 408 moderne, senioren- und familiengerechte sowie energieeffiziente Wohnungen entstehen. Rund 30 Prozent der barrierearmen Neubauwohnungen sollen öffentlich gefördert errichtet werden.

Im ersten Bauabschnitt sollen ab August diesen Jahres die ersten energetischen Modernisierungsmaßnahmen und Dachaufstockungen beginnen. Für den geplanten Neubau von 235 Wohnungen im zweiten Bauabschnitt ist zunächst der Abbruch von 144 Wohnungen erforderlich. Die Arbeiten sollen frühestens im Dezember 2022 starten. Die betroffenen Mieter sind informiert worden und werden bei der Suche nach einer neuen Wohnung aktiv unterstützt. Während der gesamten Projektphase stehen den Mietern persönliche Ansprechpartner zur Verfügung. Die Kosten für den Umzug wird Vivawest ebenfalls übernehmen.

Es ist geplant, das Quartier regenerativ durch eine Kombination aus Erdwärme und Photovoltaik mit Energie zu versorgen. Zudem soll ein Konzept zur ökologischen Wohnumfeldgestaltung zu mehr Artenvielfalt der Natur und Lebensqualität der Anwohner beitragen.

Gebäude- und Mieterstruktur des Quartiers entspricht dem typischen Kernbestand

Zusätzlich zu den Wohnungen errichtet das Gelsenkirchner Wohnungsunternehmen ein Quartierszentrum mit 44 Mikroappartements, rund 200 Parkplätzen und zahlreichen Zusatzleistungen wie beispielsweise Paketstation, E-Bike- und E-Scooterverleih, Carsharing oder Co-Working-Plätze. Außerdem ist eine Kindertagesstätte sowie ein Quartierscafé als Begegnungsstätte für die Bewohner und Ort für soziale und integrative Aktivitäten vorgesehen. 

Das Projekt „Bergmannsgrün“ liegt in Huckarde und damit im Herzen des Dortmunder Zukunftsgartens der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA). Damit sei die Verbindung gegeben, den Fokus auf die Aspekte Klimaschutz, Energieversorgung und ökologische Baustoffe zu legen.

Der Projektleiter aus dem Hause Vivawest hofft aus dem Projekt Erkenntnisse gewinnen zu können, die bei weiteren Quartiersentwicklungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand umgesetzt werdenn können.

Vivawest lässt die Quartiersentwicklung „Bergmannsgrün“ wissenschaftlich begleiten. Im Rahmen eines Forschungskolloquiums mit unterschiedlichen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sollen Handlungsfelder zum Thema „Quartier der Zukunft 2030+“ in einem Reallabor ausgearbeitet und untersucht werden.

Quelle: Vivawest

weiterlesen:
Reallabore für gemischte Quartiere der Zukunft  ̶  Die Stadt der Zukunft (aus IVV 02/22)

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Martina Eisinger

Redaktionelle Mitarbeiterin
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