Modernisierung

Wenn kleine Reparaturen nicht mehr ausreichen

Etwa zehn Monate dauerten die Modernisierungsarbeiten, aber das Wohnhaus aus den 1950er-Jahren der Hansa Baugenossenschaft kann sich jetzt wieder sehen lassen. Die Gebäude in der Barmbeker Starstraße wurden mit energetischen Sanierungsmaßnahmen auf den Energieeffizienzstandard 85 gebracht.

Viele Wohngebäude, die in der 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts massenhaft und eilig hochgezogen wurden, müssen energetisch saniert werden. Ihre Energieeffizienz ist einfach zu schlecht. Bild: HANSA Baugenossenschaft eG
Viele Wohngebäude, die in der 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts massenhaft und eilig hochgezogen wurden, müssen energetisch saniert werden. Ihre Energieeffizienz ist einfach zu schlecht. Bild: HANSA Baugenossenschaft eG

Die Außenwände erhielten eine 18 cm dicke Dämmung aus Mineralwolle und wurden mit neuen Klinkerriemchen versehen. ​ Im Rahmen der Fassadensanierung wurden auch die Balkongeländer erneuert und die Fenster ausgetauscht. ​ Innen wurden die Treppenhauswände im Dachboden und die Kellerdecke gedämmt. ​Die Heizungsanlage wurde durch einen hydraulischen Abgleich optimiert, wodurch die Vorlauftemperatur aufgrund des geringeren Energiebedarfs gesenkt werden konnte. ​

Mit Photovoltaik und Eisspeicher von den 1950er-Jahren direkt in die Zukunft

Im Zuge der Modernisierung wurde das Dach mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet, sodass die Mieter:innen nun die Möglichkeit haben, Strom vom eigenen Dach zu beziehen. ​ Dies wurde durch eine Kooperation mit Green Planet Energy ermöglicht, die das Mieterstrom-Modell in Hamburg vorantreibt. ​ Zudem wurde auf dem Grundstück ein Eisspeicher für die Wärmeversorgung installiert, an den die Gebäude angeschlossen sind. ​

Die Eisspeicherheizung ermöglicht sowohl das Heizen als auch das Kühlen. ​Das Prinzip basiert auf der Kristallisation von Wasser bei 0 °C, wobei Energie in Form von Kristallisationswärme freigesetzt wird. ​ Der Eisspeicher besteht aus einem unter der Erdoberfläche vergrabenen Betontank, der mit Wasser gefüllt ist. ​ Im Inneren befinden sich Leistungsspiralen, in denen eine frostsichere Flüssigkeit zirkuliert und als Wärmetauscher fungiert. ​ Diese sind mit einer Wärmepumpe verbunden, die dem Wasser im Tank die notwendige Wärme zum Heizen entzieht, wodurch der Vereisungsprozess beginnt. ​ Mit 70 m³ Wasser können etwa 650 l Heizöl eingespart werden. ​ Im Sommer wird dem Tank wieder Wärme zugeführt, wobei die Temperatur des umgebenden Erdreichs das Auftauen des Eiswassers unterstützt. ​

Der Eisspeicher versorgt sowohl die Häuser 11-25 in der Starstraße als auch die Neubauten in der Hamburger Drosselstraße/Starstraße, einschließlich der Hansa-Zentrale und 14 Neubauwohnungen. ​

 Die Wohnanlage

  •     Bestandsgebäude, Baujahr 1956
  •     Wohnungen gesamt: 56
  •     Wohnungsgrößen: von 49 bis 62 m2
  •     Erzielter Energiestandard: Effizienzhause 85
  •     Bauzeit: ab März 2024 für ca. 10 Monate

Quelle: Hansa Baugenossenschaft eG

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Martina Eisinger

Redaktionelle Mitarbeiterin
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