Heizkosten: Informierte Mieter sparen freiwillig Energie
Zu diesem Ergebnis kommt das dreijährige Modellprojekt "Bewusst heizen, Kosten sparen" der Deutschen Energie-Agentur (dena). Partner im Projekt sind der Deutsche Mieterbund, der Messdienstleister ista sowie das Bundesbauministerium.
Information führt zu Verhaltensänderung
1.000 Mieterhaushalten aus Essen, München und Berlin waren an dem Projekt beteiligt. Rund 200 Haushalte erhielten regelmäßige Informationen über ihren Wärmeverbrauch via Webportal, App oder per Post. Die aktuellen Verbrauchsdaten konnten die Mieter mit dem Verbrauch im Vormonat, im Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen. Auf dieser Grundlage konnten die Mieter selbst entscheiden, ihr Heizverhalten zu verändern.
Gespräche sensibilisieren Nachbarn
Die Einsparungen wurden mehrheitlich im ersten Jahr der Anwendung erreicht und danach weitgehend gehalten. Nicht nur die rund 200 Mieter, die Verbrauchsinformationen erhielten, profitieren davon, sondern die Gesamtheit der Hausbewohner: In den Gebäuden der Modellregionen sank der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 8 Prozent. Denn durch den verstärkten Austausch in den Mietshäusern und durch die Sensibilisierung aller Mieter im Rahmen des Projekts profitierten auch die Nachbarn der teilnehmenden Mieter indirekt von den Informationen. Demgegenüber steht ein nur um 2 Prozent sinkender Verbrauch im deutschen Mehrfamilienhausbestand außerhalb der Modellregionen.
Funkmessung erfordert geringe Investition
Ab einer Wärmeeinsparung von drei Prozent pro Jahr rechne sich die monatliche Verbrauchsinformation für Mieterhaushalte, die mit Funktechnik ausgestattet sind und das Webportal nutzen, wenn man die aktuellen Energiepreise und die von ista veranschlagten Kosten von durchschnittlich etwa 20 Euro pro Jahr und Haushalt zugrunde legt. Reduziert der Mieter seinen Heizungsverbrauch stärker, bleibe ein Gewinn für die Haushaltskasse im niedrigen zweistelligen Bereich. Muss zunächst auf Funk-Messtechnik umgerüstet werden, müsste ein Mieter zwischen fünf und sechs Prozent seines Verbrauchs einsparen. Im Modellprojekt, in dem die Mieter die Information kostenlos erhielten, konnten die meisten Mieter Einsparungen von mehr als 3 Prozent erzielen.
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