Vonovia baut ihre Digitalstrategie aus

Zurzeit testet die Vonovia SE die Erstellung des digitalen Zwillings von Häusern - also eines identischen Gebäudeabbildes - und ihrer unmittelbaren Umgebung. Damit sollen wertvolle Daten zu einem wirtschaftlicheren und nachhaltigeren Gebäudemanagement gewonnen werden.

Mittels Drohnen- und Laserscanner-Aufnahmen entsteht der digitale Gebäudezwilling. FOTO: VONOVIA SE/ Simon Bierwald
Mittels Drohnen- und Laserscanner-Aufnahmen entsteht der digitale Gebäudezwilling. FOTO: VONOVIA SE/ Simon Bierwald

Erfasste Daten sollen miteinander interagieren können

Das Bochumer Wohnungsunternehmen hat sich auf einen fest definierten Klimapfad verständigt, der bis 2045 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand vorsieht. Auch der Neubau und bezahlbarer Wohnraum, der demografische Wandel sowie zeitgemäße Mobilitätskonzepte sind Bestandteil der langfristigen Strategie des Unternehmens. Vonovia verknüpft Lösungsansätze für alle diese Zielsetzungen konsequent auf der Ebene von Quartieren. Zukunftsgerichtetes Datenmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil, um das Potenzial einer vorausschauenden Entwicklung von Quartieren und einer konsequenten Digitalisierung noch umfassender zu realisieren.

Die Kombination von Daten auf einer modernen Cloud Architektur ermöglicht uns perspektivisch, den gesamten Lebenszyklus unserer Immobilien mit den zugehörigen Prozessen digital und in Echtzeit zu begleiten. Dabei denken wir von einer KI-gestützten Investitionsplanung bis hin zu Predictive Maintenance und Augmented Reality in der Planung und Durchführung von Modernisierungs- und Instandhaltungsprozessen", erläutert Karsten Rech, als CIO verantwortlich für IT & Prozessmanagement bei Vonovia.

Im Rahmen des Pilotprojektes werden im Bochumer Stadtteil Weitmar derzeit datenschutzkonform digitale Abbilder von zwei Mehrfamilienhäusern erstellt. Dafür überfliegen Drohnen die beiden Gebäude in engen Rasterflugzonen. Diese Aufnahmen werden anschließend in ein BIM-basiertes 3D-Modell umgerechnet. BIM steht dabei für Building Information Modeling. Auch die öffentlichen Verkehrswege in den Häusern werden systematisch erfasst. Flurflächen, Treppenhäuser, Auf- und Abgänge zu Kellern und Dachböden liefern dabei wichtige Informationen zu den Innenansichten der Gebäude. Persönliche Daten von Mietern, Anwohnern oder Passanten werden hingegen nicht erfasst.

In den kommenden Monaten wird Vonovia den digitalen Gebäudezwilling erproben

Auf Grundlage der erstellten 3D-Modelle lassen sich beispielsweise hochauflösende Simulationen der solaren Einstrahlung und von Windgeschwindigkeiten erstellen. Auf Basis des digitalen Gebäudezwillings kann Vonovia fundiert entscheiden, ob es sinnvoll ist, ein Gebäude mit Photovoltaik- oder Windenergieanlagen auszustatten.

Quelle: Vonovia

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