Wichtiges Treffen der Immobilienwirtschaft am 24. Juni
Die Anwesenheit der Spitzen der Parteien zeigt die volkswirtschaftliche Gesamtbedeutung der Immobilienwirtschaft.
Zum Kabinettsbeschluss des Klimaschutz-Sofortprogramms erklärte ZIA-Präsident Andreas Mattner: „Die Bundesregierung hat zur Bekämpfung des Klimawandels nochmals 2,5 Milliarden Euro für die energetische Sanierung im Gebäudesektor zur Verfügung gestellt. Dieses Geld wird dringend gebraucht, um weder Mieter noch Vermieter zu überfordern. Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der wir auch unseren Beitrag leisten werden. Pauschale 50/50-Aufteilungen bei den CO2-Kosten, die energetische Sanierung eher noch unattraktiver machen, sind erstmal vom Tisch.“
Kritisch sieht der ZIA allerdings die Diskussion um die Erhöhung der Neubaustandards. „Eine weitere Verschärfung der Energieeffizienz-Standards halten wir nicht für zielführend. Die Anforderungen an die Gebäudehülle wären unverhältnismäßig hoch, ohne dass die notwendige Emissionsreduktion allein über diesen Weg zu erzielen wäre. Bei Gewerbeimmobilien kann es durch die graue Energie der einbrachten Dämmmaterialen und den erhöhten Kühlbedarf sogar zu einer negativen Ökobilanz kommen. Zudem werden diese Maßnahmen für weiter steigende Mieten sorgen. Das bedeutet, dass einkommensschwache Haushalte unverhältnismäßig belastet werden. Besser wären Betriebsoptimierungen der Gebäude und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. Damit sind erheblich größere Treibhausgasreduktionen auf wirtschaftlichem Wege erreichbar.“, so Mattner abschließend.
„Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ soll weitergeführt werden
Auf dem Tag der Immobilienwirtschaft 2021 hatte der Kanzlerkandidat der SPD, Vizekanzler Olaf Scholz angekündigt, das „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ weiterentwickeln zu wollen. Der Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, sprach sich für eine deutliche Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren aus. Beispielsweise sollen Baugenehmigungen automatisch zwei Monate nach dem vollständigen Eingang der Unterlagen erteilt werden, wenn das zuständige Bauamt sich nicht äußert (Genehmigungsfriktion).
Dazu erklärt ZIA-Präsident Andreas Mattner: „Wir brauchen Neubau in allen Preisklassen. Ein breites Bündnis aller am Mietmarkt beteiligten Stakeholder ist ein erfolgsversprechendes Mittel, um bedarfsgerecht neuen Wohnraum zu schaffen. Auch die Genehmigungsfriktion und der deutlich weniger Bauvorschriften sind gute Ansätze. Ich bin dankbar, dass nicht alle Parteien nur mit vermeintlich einfachen Lösungen wie regulieren, deckeln und enteignen in den Wahlkampf ziehen wollen. Es braucht differenzierte Konzepte und Lösungen für komplexe Probleme wie am Wohnungsmarkt. Die privaten Investitionen einzubinden ist entscheidend, denn sie schaffen 95 Prozent des neuen Wohnraumes. Das geht nur gemeinsam, deshalb steht die Immobilienwirtschaft auch als starker Partner bereit!“
Quelle: ZIA
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