Ein Hausverwalter sagt seine Meinung

ChatGPT: Künstliche Intelligenz in der Hausverwaltung?

Vor einigen Wochen ist mir der Hype um „ChatGPT“ quasi auf die Füße gefallen. Jeder und jedes Medium haben darüber berichtet und die Emotionen und Meinungen gehen von ängstlich bis absolut begeistert in alle Richtungen.

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ChatGPT chat bot screen seen on smartphone and laptop display with Chat GPT login screen on the background. A new AI chatbot by OpenAI. Stafford, United Kingdom, December 13, 2022. Bild: AdobeStock/ Ascannio
ChatGPT chat bot screen seen on smartphone and laptop display with Chat GPT login screen on the background. A new AI chatbot by OpenAI. Stafford, United Kingdom, December 13, 2022. Bild: AdobeStock/ Ascannio

Seitdem ich als Chef wöchentlich meine Auszeit vom Tagesgeschäft nehme und mich aktuell gerade um das Thema Digitalisierung in meiner HV kümmere, lese und lerne ich sehr viel.

Vor einigen Wochen ist mir der Hype um „ChatGPT“ quasi auf die Füße gefallen. Jeder und jedes Medium haben darüber berichtet und die Emotionen und Meinungen gehen von ängstlich bis absolut begeistert in alle Richtungen.

Zur Erläuterung: ChatGPT ist ein KI-Textgenerator, der beliebige Texte erzeugen kann und Antworten auf die meisten Fragen kennt. ChatGPT fungiert als textliche Suchmaschine. Mit ihr lassen sich Recherchen im Internet durchführen und Ergebnisse direkt in verständliche Texte umwandeln. Der Bot durchsucht in Sekundenschnelle alle Websites und erstellt dann den gewünschten Text auf Vorgaben der eigenen Prompts (Stichworte, Suchbegriffe sowie Voraussetzungen).

Mit anderen Worten: Sie brauchen in Zukunft für die Erstellung Ihrer Doktorarbeit keine drei Jahre mehr, sondern nur noch einen Tag.

Ich habe das so verstanden, dass ich zukünftig – sobald dieses Tool auch wirklich fehlerfrei funktioniert und die Inhalte auf Richtigkeit überprüft – für die Interpretation von Urteilen oder Gesetzen keinen Anwalt mehr benötige, sondern einfach ChatGPT frage. Was für eine Aussicht! Endlich keinen Dolmetscher mehr.

Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, was ich mit ChatGPT so alles anstellen könnte. Von Zeugnissen für Mitarbeiter, Muster-Schreiben für die Kommunikation mit meinen Kunden bis hin zum vorverkaufenden Text für meine Verwalter-Bewerbung oder Homepage ist da schon einiges auf meinem Zettel.

Vorsicht ist dennoch angeraten, da wie bei allen Entwicklungen dieser Art auch dieses Tool erst einmal „lernen“ muss. Die bisherigen Ergebnisse des kostenfreien Bereichs waren für mich und meine Belange (noch) nicht nutzbar. Wenn die Entwicklung sich aber so zeigt, wie viele Fachleute dies vorhersagen, wird ChatGPT der nächste „Game-Changer“ sein.

Ich überlege gerade, ob ich mir einen kostenpflichtigen Account zulege und mich damit eingehender beschäftige. Man muss ja mit der Zeit gehen. Gerade in unserer Branche gibt es da ja viel Luft nach oben.

Michael Friedrich

Michael Friedrich
Hausverwalter, Autor, Der Verwalter-Berater
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Artikel ChatGPT: Künstliche Intelligenz in der Hausverwaltung?
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